Pflegerat fordert Schreibrechte für ePA Lilith Teusch, 03.12.2024 11:46 Uhr
Ab dem 15. Januar soll die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten in Deutschland verfügbar sein. Doch zentrale Qualitätsinformationen fehlen weiterhin: Daten zur pflegerischen Situation der Patientinnen und Patienten. Der Deutsche Pflegerat fordert daher Schreibrechte für die Pflege in der ePA.
„Die elektronische Patientenakte ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, betont Irene Maier, Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerats. Sie ermögliche einen besseren Überblick über Gesundheitsdaten, mache die medizinische Versorgung transparenter und vernetzter und reduziere unnötige Mehrfachuntersuchungen. Trotz der Fortschritte bleibe die ePA aber aus Sicht der Pflege unvollständig. „Ohne die Einbindung der pflegerischen Situation bleibt die ePA ein Fragment. Dieses gravierende Informations- und Qualitätsdefizit kann nicht länger ignoriert werden“, warnt Maier.
Die Profession Pflege trage die Verantwortung für die Erhebung und Dokumentation pflegerischer Daten. Derzeit habe sie jedoch nur Leserechte in der ePA. „Das ist nicht hinnehmbar. Die richtige Behandlung der Patientinnen und Patienten erfordert alle relevanten sektorenübergreifenden Informationen – medizinische ebenso wie pflegerische“, kritisiert Maier. Der Deutsche Pflegerat fordert daher, Pflegefachpersonen unverzüglich Schreibrechte in der ePA zu gewähren. Nur so könne ein vollständiges Gesamtbild der medizinischen und pflegerischen Versorgung entstehen, das die Grundlage für bessere Entscheidungen in der Behandlung und Pflege bilde.
„Ohne die Pflege bleiben die Versorgung, Qualität und Innovation auf der Strecke“, so Maier. Die Politik müsse handeln und die Profession Pflege als gleichwertigen und unverzichtbaren Akteur im Gesundheitswesen anerkennen. Denn die ePA werde nur dann ihrem Anspruch voll gerecht, wenn sie die gesamte Realität der Versorgung abbilde – medizinisch wie pflegerisch.
Aktuell ist der Pflegebereich noch nicht an die TI angebunden.