Pflegenotstand

Spahn: Ärzte sollen verzichten dpa, 27.12.2012 11:02 Uhr aktualisiert am 27.12.2012 11:30 Uhr

Auf Steigerung verzichten: Jens Spahn (CDU) findet, dass Klinikärzte nicht schlecht verdienen und für die Pflegeoffensive der Bundesregierung ein Opfer bringen könnten. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Zur Bekämpfung des Pflegenotstands in den Krankenhäusern fordert der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn ein Sonderprogramm mit 15.000 neuen Stellen für Krankenschwestern. „Wir können uns ein Pflegeprogramm vorstellen wie in den Jahren 2009 bis 2011, als Tausende Pflegestellen neu geschaffen wurden“, sagte Spahn der Zeitung „Die Welt“.

Um die neuen Stellen zu finanzieren, sollten nach Spahns Vorstellungen die Klinikärzte 2013 „mal zu Gunsten der Pflegekräfte auf Gehaltssteigerungen verzichten“. Ein Arzt im Krankenhaus verdiene schließlich nicht schlecht, sagte Spahn. Der Marburger Bund fordert für die kommunalen Klinikärzte Gehaltserhöhungen von 6 Prozent.

Die Kliniken weisen den Vorschlag als „Luftbuchung“ zurück. „Die Lösung der Personalfinanzierung der Krankenhäuser liegt im Verzicht auf Kürzungen und in der Aufhebung der gesetzlichen Vergütungsdeckelung“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum.