Versorgungsgesetz

Laumann für mehr Hausärzte

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Berlin -

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich gestern in Berlin mit seinen Landeskollegen getroffen. Es war das erste Mal, dass die Patienten-, Pflege- und Bürgerbeauftragten in diesem Rahmen zusammenkamen. Die Veranstaltung soll in Zukunft einmal im Jahr stattfinden.

Ziel des Treffens sei es, die Vernetzung der Beauftragten aus Bund und Ländern voranzutreiben, so Laumann. „Das trägt zur Fortentwicklung unseres Gesundheitssystems und zur weiteren Stärkung der Patientenrechte in Deutschland bei“, sagte er. Der Erfahrungsaustausch helfe, frühzeitig Hinweise auf Problemlagen zu bekommen, voneinander zu lernen und die nötigen Initiativen zu ergreifen.

Diskussionsthemen waren unter anderem die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung und die weitere Stärkung der Patientenrechte. Vertreten waren der Hartmannbund-Vorsitzende Dr. Klaus Reinhardt, der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Josef Hecken, und Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands (UPD).

Laumann sieht derzeit die hausärztliche Versorgung als drängendes Problem. Ein wesentlicher Grund sei, dass in Deutschland immer weniger Mediziner ausgebildet würden. Laumann nannte Zahlen des Statistischen Bundesamts, nach denen 1993 rund 18.400 Studenten ein Studium der Humanmedizin abschlossen. 2012 waren es den Angaben zufolge rund 16.300 Studenten.

Zudem gebe es nicht genug Studienplätze, so Laumann. Besorgniserregend ist seiner Ansicht nach auch, dass 1995 knapp 46.100 niedergelassene Allgemeinmediziner und praktische Ärzte in Deutschland tätig gewesen seien. Zum Jahresende 2013 waren es noch 33.700.

„Der Gesetzgeber hat in der Vergangenheit viele Instrumente geschaffen, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Bislang werden diese offenbar jedoch nicht so umgesetzt, dass sie in der Fläche eine ausreichende Wirkung entfalten“, sagte Laumann.

Im Entwurf des Versorgungsstärkungsgesetzes werde die hausärztliche Versorgung eine zentrale Rolle spielen, sagte Staatssekretär Lutz Stroppe beim 1. internationalen Hausärztetag in Bonn. Die Anreize zur Niederlassung in unterversorgten Gebieten sollten weiter verbessert werden.
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, warb für mehr Unterstützung für die Hausarzt- und Familienmedizin. Die zentrierte Versorgung, bei der der Hausarzt das Therapiemanagement koordiniere, stoße bei Patienten und Hausärzten auf große Zustimmung.

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