Pro Generika

Peter Schmidt muss gehen

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Der Geschäftsführer des Branchenverbands Pro Generika, Peter Schmidt, muss seinen Hut nehmen. Schmidt sei „mit sofortiger Wirkung“ von seinen Aufgaben entbunden, teilte der Vorstand soeben mit. Vorübergehend wird Anne Demberg von Stada die Leitung bei Pro Generika übernehmen.

Bereits gestern hatte sich der Abgang Schmidts abgezeichnet: Bei der wichtigen Anhörung zum Reformpaket für den Arzneimittelmarkt war der ehemalige SPD-Fachreferent nicht persönlich erschienen. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, Pro Generika habe seinen Widerstand gegen die Rabattverträge aufgegeben. Dem widersprach der Verband heute - und gab gleichzeitig Schmidts Freistellung bekannt.

Bereits im Mai war Schmidt über einen unfreiwilligen Fernsehauftritt gestolpert: Der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazins Titanic, Martin Sonneborn, hatte Schmidt für das Comedymagazin „heute-show“ interviewt und jene Teile gesendet, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Der Fall sorgte nicht nur im politischen Berlin für Turbulenzen, sondern auch in der ZDF-Zentrale. Sonneborns Team hatte Schmidt offenbar mit der trickreichen Formulierung gelockt, man bitte „um ein Interview für das ZDF“ und wolle es „nach Möglichkeit in einer der ,heute'-Sendungen, bevorzugt im ,heute-journal' platzieren“. Daraufhin hatte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut den Autoren der „heute-show“ untersagt, auf irgendeine Weise mit den Marken „heute“ und „heute-journal“ zu operieren.

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