Personalabbau

DAK bietet Mitarbeitern Ausstiegsprämie an

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Berlin -

Die DAK Gesundheit will den angekündigten Stellenabbau sozialverträglich gestalten: Verdi und die DAK haben sich dazu auf ein Gesamtpaket geeinigt, dass „der schwierigen Situation der Krankenkasse Rechnung trägt“. Älteren Mitarbeitern wird eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro angeboten. Zudem erhalten die rund 14.000 Beschäftigten vom 1. September 2016 an zwei Prozent mehr Gehalt sowie Auszubildende eine Erhöhung von 30 Euro.  

Neben der Prämienzahlung für rentennahe Jahrgänge mit bis zu 10.000 Euro wurden Beurlaubungsregelungen vereinbart, die beispielsweise ab Jahrgang 1955 eine Gehaltszahlung von 62 Prozent bis zur abschlagsfreien Rente vorsehen. Dazu kommen Möglichkeiten zur befristeten Teilzeitarbeit, bei denen für eine Übergangszeit von drei Monaten bereits während der Teilzeit das volle Entgelt weiter gezahlt wird und erst anschließend das reduzierte Gehalt.

Außerdem werden Abfindungsregelungen angeboten, die eine Vergütung von 0,8 Monatsgehältern je Beschäftigungsjahr vorsehen. Die Abfindungen von Beschäftigten, die sich bis zum 31. Dezember 2016 für diese Variante entscheiden, bleiben ungedeckelt. Danach gilt eine Höchstgrenze von zwölf Beschäftigungsjahren.

„Das Tarifergebnis berücksichtigt die schwierige Situation der Kasse und dass Eingriffe in Manteltarifregelungen verhindert werden konnten; es schafft Möglichkeiten, ältere Beschäftigte eher gehen zu lassen und jüngere zu halten“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Gabriele Gröschl-Bahr.

Den Stellenabbau begründetet die DAK mit dem zu Jahresbeginn gestiegenen Zusatzbeitrag. Dadurch verlor die Kasse seit Januar über 180.000 Mitglieder. Zum 1. Januar hatte die DAK ihren Zusatzbeitrag um 0,6 auf 1,5 Prozent erhöht. Laut Verdi bedeutet die geplante Streichung von 1600 Vollzeitstellen einen Arbeitsplatzverlust für etwa 2000 Beschäftigte, da eine große Anzahl teilzeitbeschäftigt ist.

Mit 6,15 Millionen Versicherten ist die DAK die drittgrößte Krankenkasse hinter der Techniker Krankenkasse und der Barmer GEK. Bundesweit verfügt die DAK über 505 Geschäftsstellen. Das Haushaltsvolumen beträgt über 22 Milliarden Euro.

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