Innerhalb von zwölf Monaten werden rund drei Viertel aller Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anbieten. Davon geht die Abda nach einer Umfrage aus. Tatsächlich gaben im September 55 Prozent der Teilnehmer:innen an, noch gar keine pDL im Repertoire zu haben.
Seit Juni können die neuen Dienstleistungen angeboten werden. Der Umfrage zufolge bieten jeweils 40 Prozent der Apotheken bereits pDL zur Inhalationstechnik und zur Risikoerfassung bei Bluthochdruck an. Eine Medikationsberatung zur Polypharmazie gibt es in etwa jeder dritten Apotheke. Die Pharmazeutische Betreuung für die Antitumortherapie bieten 8 Prozent, für Organtransplantierte 6 Prozent der Betriebe an.
Die Mehrheit der Hälfte der Betriebe, die sich noch nicht beteiligten, plant laut Abda in den kommenden zwölf Monaten pDL mit aufzunehmen. Jeweils rund ein Drittel der Apotheken bereitet sich darauf vor, die pDL zur Blutdrucktherapie, zu Inhalativa oder für Patient:innen mit Polypharmazie einzuführen. Die komplexeren pharmazeutischen Dienstleistungen für Organtransplantierte oder für die Antitumortherapie wollen 13 beziehungsweise 15 Prozent der Apotheken anbieten. 22 Prozent der Apotheken planen die Einführung von pDL, sondieren aber noch welche genau.
In der Blitzumfrage wurden die Apothekenteams auch nach Gründen für die Einführung der pDL gefragt. Die verbesserte Versorgung der Patienten stand für vier von fünf Apotheker:innen im Vordergrund. Die pDL erhöhen demnach vor allem für angestellte Approbierte die Attraktivität des Berufs: Dieser Meinung schlossen sich 65 Prozent der befragten angestellten Apotheker:innen und 54 Prozent der Inhaber:innen an. Die Honorierung war für rund vier von zehn Befragten ein Argument dafür.
„Unsere Dienstleistungen verbessern die Arzneimittelversorgung für Patient*innen", sagte Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening. „Wir übernehmen Verantwortung für den Erfolg und die Sicherheit von Arzneimitteltherapien. Es freut mich, dass trotz der vielen anderen Aufgaben so viele Apothekenteams diese für die Patienten*innen wertvollen Dienste in die Fläche bringen." An der Umfrage nahmen im September 2.145 Apothekenleiter:innen und 965 angestellte Apotheker:innen teil.
pDL sind bei der Ärzteschaft umstritten und werden teils heftig kritisiert. Auch die Krankenkassen wollen die neuen Angebote in Apotheken stoppen. Der GKV-Spitzenverband legte im Sommer Klage gegen den Schiedsspruch ein.
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