Rücklagen wachsen weiter

pDL: 79 Millionen Euro rein, 11 Millionen Euro raus

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Berlin -

Bei den pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) klaffen Einnahmen und Ausgaben weit auseinander: Im zweiten Quartal wurden 39,5 Millionen Euro vom Nacht- und Notdienstfonds (NNF) vereinnahmt, aber nur 6,2 Millionen Euro ausbezahlt. Insgesamt warten mittlerweile 381 Millionen Euro auf Abruf.

7763 Apotheken haben im ersten Halbjahr laut NNF gemeldet, dass sie pDL durchgeführt haben. Knapp 11 Millionen Euro wurden dafür ausgezahlt, vereinnahmt wurden im gleichen Zeitraum aber knapp 79 Millionen Euro:

  • 1. Quartal – Einnahmen: 39,4 Millionen Euro, Auszahlungen: 4,7 Millionen Euro
  • 2. Quartal – Einnahmen: 39,5 Millionen Euro, Auszahlungen: 6,2 Millionen Euro

Immerhin: Damit wurden in den ersten drei Monaten 12 Prozent ausgeschüttet, zwischen April und Juni sogar 16 Prozent. Damit konnten zum ersten Mal überhaupt zweistellige Quoten erzielt werden.

Allerdings sind die Rücklagen beim NNF um weitere 68 Millionen Euro gewachsen; sie summieren sich derzeit auf 375 Millionen Euro. Insgesamt wurden bislang rund 400 Millionen Euro eingezahlt und 24 Millionen Euro ausgeschüttet.

Thomas Müller, Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG), hielt bei der VISION.A Zukunftskonferenz powered by APOTHEKE ADHOC, ARZ Haan AG, APOTHEKENTOUR und PTA IN LOVE ebenfalls mit seiner Kritik nicht hinterm Berg:„Pharmazeutische Dienstleistungen sind ein Flop.“ Das Geld liege ungenutzt im Topf „und die Kassen sehen das“.

Der Ersatzkassenverband vdek forderte bereits mehrfach öffentlich, den Aufschlag von 20 Cent je Packung sofort auszusetzen und das Geld sinnvoll im Interesse der Versicherten einzusetzen: „Es ist in Anbetracht der angespannten Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr hinnehmbar, Mittel in dieser Größenordnung zu parken, obwohl sie augenscheinlich nicht in diesem Umfang für diese Versorgungsform benötigt werden“, so Ulrike Elsner, vdek-Vorstandsvorsitzende.

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