Patientenzufriedenheit

Umfrage: FDP kann keine Gesundheitspolitik

, Uhr
Berlin -

Seit mehr als drei Jahren ist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in der Hand der FDP. Trotzdem traut die Bevölkerung der Partei in der Gesundheitspolitik nicht viel zu: Laut MLP-Gesundheitsreport denken nur 3 Prozent der Deutschen, dass die Liberalen die besten Ideen in diesem Bereich haben.

Union und SPD vertrauen demnach immerhin jeweils 15 Prozent. Die Grünen landen mit 6 Prozent auf dem dritten Platz, die Linke folgt mit 5 Prozent. 21 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass keine Partei hervor sticht.

Auch bei den Medizinern liegt die Union mit 14 Prozent vorn. Die FDP folgt bei den Ärzten mit 12 Prozent jedoch bereits an zweiter Stelle, kurz vor der SPD mit 11 Prozent. Für die Grünen sprachen sich 6 Prozent und für die Linke 1 Prozent aus. 44 Prozent der Ärzte sehen keine Partei vorn.

Allerdings sind die Deutschen im Großen und Ganzen zufriedener mit der Gesundheitspolitik als in den vergangenen Jahren: 26 Prozent der Bevölkerung (plus 9 Prozentpunkte) und 18 Prozent der Mediziner (plus 1) haben einen guten Eindruck von der Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Der Anteil derer, die keinen guten Eindruck haben, ging hingegen zurück: Bei den Deutschen insgesamt liegt er bei 42 Prozent (minus 13) und bei den Ärzten bei 71 Prozent (minus 1).

Professor Dr. Renate Köcher vom Allensbach-Institut erklärt: „Das geht vor allem darauf zurück, dass die Bürger nicht mit Reformplänen behelligt werden.“ Dies erhöhe die Zufriedenheit in der Bevölkerung und reduziere wieder den Reformdruck: 47 Prozent der Befragten sind der Meinung, das Gesundheitssystem müsse umfassend reformiert werden – 2009 waren es noch 65 Prozent.

Anders bei den Ärzten: 73 Prozent der Befragten halten grundlegende Reformen für notwendig. Dies liege vor allem daran, dass die Mediziner um die Folgen des demografischen Wandels wüssten und den Ärztemangel gravierender bewerteten als vor einigen Jahren, so Köcher.

56 Prozent der befragten Ärzte gaben an, dass es bereits einen Mangel gebe, weitere 29 Prozent erwarten ihn. Fast drei Viertel der Mediziner fürchten, dass sich die Situation in Zukunft verschärft.

Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach im Auftrag

des Finanzdienstleisters MLP durchgeführt. Im Oktober und November des

vergangenen Jahres wurden 2102 Bürger ab 16 Jahren und 521 Ärzte

befragt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte