Patientensicherheit

Ärzte: 5 Prozent weniger Behandlungsfehler

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Berlin -

Ärzte sind keine Pfuscher, aber auch sie machen Fehler: Die meisten offenbar bei Knie- und Hüft-Operationen und bei Unterschenkel- und Gelenkbrüchen. Zumindest gibt es hier die meisten Beschwerden von Patienten.

Beschwerden über ärztliche Behandlungsfehler sind nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) leicht rückläufig. Gingen 2012 bundesweit mehr als 12.200 Beschwerdeanträge ein, waren es 2015 etwas mehr als 11.800. In fast jedem sechsten Fall lag tatsächlich ein Behandlungsfehler vor, wie aus einer Statistik der BÄK hervorgeht. Die Fehlerquote bewege sich bei mehreren hundert Millionen Behandlungen weit unterhalb des Promillebereichs, hieß es.

Zu Entscheidungen der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen über angebliche Behandlungsfehler kam es in 7215 Fällen – rund 500 weniger als im Vorjahr. In 2132 Fällen habe ein Fehler vorgelegen, und in 1774 Fällen führte dies zu einem Gesundheitsschaden, der dann einen Anspruch des Patienten auf Entschädigung begründete. Die mit Abstand häufigsten Fehler sind bei Brust-OPs nachgewiesen worden, gefolgt von Rückenbeschwerden und Unterschenkel- und Sprunggelenkbrüchen.

Die meisten Beschwerden gab es wiederum bei Gelenkabnutzungen von Knie und Hüfte sowie bei Unterschenkel- und Sprunggelenkbrüchen. Drei Viertel der Beschwerden erreichten die Schlichtungsstellen nach Behandlungen im Krankenhaus, ein Viertel nach ambulanter Behandlung in Arztpraxen.

Das sei nachzuvollziehen, da Kliniken im Schnitt wesentlich größere Eingriffe vornähmen als niedergelassene Ärzte, hieß es. Aufgelistet nach Abteilungen kamen entsprechend die mit Abstand meisten Beschwerden aus der Unfallchirurgie und Orthopädie.

Nach Ansicht der BÄK ist ein Grund für Behandlungsfehler der stetig wachsende Druck in Kliniken und Praxen. So habe die Zahl der ambulanten Behandlungsfälle zwischen 2004 und 2014 um 152 Millionen auf 688 Millionen zugenommen. In Krankenhäusern wurden demnach 2014 mehr als 19 Millionen Patienten behandelt. Andreas Crusius von der BÄK sagte, Ärzte machten Fehler, sie seien aber keine Pfuscher. Man gehe offen mit den Fehlern um.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch sagte: „Wir brauchen ein bundeseinheitliches Zentralregister für Behandlungsfehler. Es kann nicht sein, dass Ärztekammern, Krankenkassen und Gerichte hier unterschiedlich zählen.“ Ebenso nötig sei ein Härtefallfonds für rasche Hilfe bei offenkundigen Behandlungsfehlern.

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