Ärger mit einer Krankenkasse oder Fragen zu Therapien? Mit weit mehr als 100.000 Beratungen im Jahr ist die Unabhängige Patientenberatung (UPD) eine zentrale Anlaufstelle. Nun soll sie reformiert werden.
Patientinnen und Patienten sollen nach dem Willen der Verbraucherzentralen künftig stärker auf die Unabhängigkeit der Patientenberatung UPD vertrauen können. „Unabhängig sollte die UPD vor allem einmal von denen sein, die Gesundheitsleistungen finanzieren und mit denen es öfter Dissens gibt, nämlich mit den Krankenkassen“, sagte die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop. „Und deswegen warten wir jetzt auf den Entwurf der Bundesregierung“, mahnte Pop. „Für uns ist das wichtig, dass sie unabhängig von den Krankenkassen aufgestellt wird.“
Nach Debatten über den Betrieb der Patientenberatung UPD durch einen privaten Gesundheitsdienstleister und die Rolle der Krankenkassen als Geldgeber hatte die Ampelregierung einen Neuanfang versprochen. SPD, Grüne und FDP kündigten im Koalitionsvertrag an: „Die Unabhängige Patientenberatung (UPD) überführen wir in eine dauerhafte, staatsferne und unabhängige Struktur unter Beteiligung der maßgeblichen Patientenorganisationen.“
Pop begrüßte, dass die UPD noch einmal auf neue Füße gestellt werden solle. Bei vielen Themen bräuchten Patientinnen und Patienten eine entsprechende Anlaufstelle. „Sei es, weil Leistungen verweigert oder geschmälert worden sind durch die Krankenkassen, dass Krankenhausaufenthalte nicht gut gelaufen sind oder dass Leistungen oder Abrechnungen fragwürdig sind.“ Sie hoffe, dass die Bundesregierung das, was sie bei der UPD zugesagt habe, auch auf den Weg bringe. „Fehlende Unabhängigkeit hält sonst vermutlich den einen oder anderen davon an, sich an die UPD zu wenden.“
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, hatte in einem Interview angekündigt, dass hinter der Patientenberatung kein kommerzielles Unternehmen mehr stecken solle und eine Stiftungslösung im Raum stehe.
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