Deutschlands Krankenhäuser versuchen verstärkt, etwa durch Systeme für anonyme Meldungen von Behandlungsfehlern Risiken für Patienten zu vermeiden. Darauf deuten Ergebnisse einer Umfrage unter Kliniken hin. Allerdings sehen Krankenkassen und Experten noch viele Verbesserungsmöglichkeiten.
Der Umfrage des Bonner Instituts für Patientensicherheit zufolge haben weit mehr Kliniken zum Beispiel Systeme eingeführt, bei denen Ärzte und Pfleger anonym im Internet Fehler, Beinahe-Schäden und andere unerwünschte Ereignisse melden können. Hatten dies bei einer Erhebung vor fünf Jahren nach eigenen Angaben deutlich weniger als die Hälfte der Häuser systematisch umgesetzt, waren es nun gut zwei von drei. Wichtig sei dies, damit Kliniken aus Fehlern lernen können.
Aus Sicht des AOK-Bundesverbands, der Techniker Krankenkasse (TK) und des Aktionsbündnisses Patientensicherheit dürfen Fehler nicht unter den Tisch gekehrt werden – man dürfe aber auch nicht in erster Linie nach einem Schuldigen suchen, sondern die Ursachen bekämpfen.
TK-Chef Jens Baas kritisierte, riskant sei der Mangel an Pflegepersonal in vielen Kliniken. Er forderte, Kliniken konkrete Personalschlüssel in der Pflege vorzuschreiben, wenn sie bestimmte Therapien anbieten.
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