Die Mehrheit der GKV-Versicherten begrüßt die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und würde persönliche Daten darauf speichern. Allerdings haben fast drei Viertel Befürchtungen, dass die eGK von Unberechtigten eingesehen oder missbraucht werden könnte. Dies geht aus einer Befragung unter rund 2000 gesetzlich Versicherten hervor, die Forsa im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen durchgeführt hat.
Laut Befragung befürworten 70 Prozent der Versicherten die Einführung der Karte. Von den 60 Prozent, die schon von der eGK gehört haben, fühlt sich jedoch jeder zweite schlecht informiert, 12 Prozent sogar sehr schlecht. Die Befragten wünschen sich vor allem zusätzliche Informationen zur Speicherung von Notfalldaten, zu Sicherheitsstandards und Datenschutz sowie zur elektronischen Patientenakte und zu Arzneimitteldokumentationen, berichtet Forsa.
Beim elektronischen Rezept gehen die Meinungen auseinander: Zwar glauben 60 Prozent, dass es mit der eGK künftig schneller geht und jeder zweite erhofft sich, dass der unleserlichen Handschrift des Arztes keine Informationen mehr zum Opfer fallen. Ein Viertel der Befragten wäre ein schriftliches Rezept wie bisher aber lieber und 16 Prozent glauben nicht, dass mit der Karte Zeit oder Kosten gespart werden können.
37 Prozent haben große Bedenken gegen einen Missbrauch ihrer Daten, weitere 36 Prozent sogar sehr große. Dennoch kann sich die Mehrheit vorstellen, Notfalldaten auf der Karte speichern zu lassen und rund die Hälfte mit Sicherheit auch ärztliche Verschreibungen. Ein Viertel lehnt es ab, medizinische Daten in der elektronischen Patientenakte hinterlegen zu lassen.
Großen oder sehr großen Nutzen von der eGK haben den Befragten zufolge Krankenhäuser, Ärzte und der Kartenhersteller. Die Versicherten selbst, Apotheker oder die Pharmaindustrie werden laut Umfrage weniger profitieren.
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