Gesundheits-Union

Partei für Apotheker und Ärzte Alexander Müller, 19.05.2008 13:43 Uhr

Berlin - 

Als Bündnis von Apothekern, Ärzten und Patienten hat sich am 5. Mai „Die Gesundheits-Union“ (DGU) gegründet. Die Partei will zunächst bei den Bayerischen Landtagswahlen im September antreten. Im Idealfall könne sich die DGU 2009 sogar zur Bundestagswahl stellen, sagte der Vorsitzende Peter Krcmar gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Die DGU setzt sich unter dem Leitbild „Gesundheits ist das höchste Gut des Menschen“ für eine einheitliche Krankenversicherung und volle Vertragsfreiheit für alle Ärzte ein. Ziel der Partei ist zudem der „Schutz des Bürgers vor den Gefahren des Arzneimittelversands“, heißt es im Parteiprogramm. „Der Versandhandel ist ein Gefahr für die flächendeckende Versorgung. Das ist nicht im Interesse des Bürgers, der auf eine Akutversorgung angewiesen ist“, sagte der DGU-Vorsitzende. Die Partei befürchtet zudem eine Kommerzialisierung des Gesundheitswesens mit Monopolbildung: „Ich bin gegen Apothekenketten. Wenn Großkonzerne entscheiden, wo sich eine Niederlassung lohnt, führt das zu einer Konzentration“, so Krcmar.

Auf Drängen der Ärzteschaft habe Krcmar, der selbst Dilpombiologe und Vorstand des Generikabetriebes KSK-Pharma AG ist, sich an die Spitze der gemeinsamen Bewegung gesetzt. „Wir sind eine Union mit der Rechtsform einer Partei“, sagte der DGU-Chef. Dies sei der einzig erfolgversprechende Weg, um Unterstützung aus der Bevölkerung zu bekommen.

Doch bis zur Bundestagsfraktion ist es noch ein langer Weg: Die DGU-Mitgliederzahl bewege sich noch im „höheren zweistelligen Bereich“, sagte Krcmar. Auch aus den Apotheker- und Ärzteverbänden habe es „noch kein großes Echo“ gegeben, räumte der Vorsitzende ein. Doch ist er zuversichtlich, dass sich die noch junge Partei als Plattform durchsetzen kann. „Ärzte und Apotheker haben ein enormes Informations-Transferpotential, weil sie täglich in Kontakt mit den Patienten sind. Das müssen sie nutzen“, sagte Krcmar.