Lükex 07

Pannen bei Grippeschutzübung

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Bei der bundesweiten Grippeschutzübung „Lükex 07“ im November ist es nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Focus“ in Thüringen zu zahlreichen Pannen gekommen. Fast ein Viertel der Bemühungen, im Fall eines weltweiten Grippe-Ausbruchs Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, sei fehlgeschlagen. Das Magazin berief sich auf Akten des Innenministeriums in Erfurt, die „nur für den internen Dienstgebrauch“ bestimmt sind. Innenministeriumssprecher Michael Koch wertete die Übung dagegen als Erfolg. „Die Erkennung der Mängel war genau das Ziel der Übung.“

Das Planspiel, an dem 3000 Experten aus Bund und Ländern teilnahmen, ging von einer Pandemie aus, bei der 27 Millionen Deutsche erkrankten und 100.000 starben. Dabei sollte der Zusammenbruch des gesellschaftlichen Lebens verhindert werden.

Von den 86 trainierten Lagebildern sind nach „Focus“-Informationen 20 „nicht bewältigt“ worden. Weil Übungsteilnehmer falsch oder zögerlich reagierten, wäre es unter anderem zu Plünderungen von Apotheken gekommen, komplette Einheiten von Polizei und Feuerwehr wären kaum noch arbeitsfähig gewesen. In einigen Landkreisen wäre die medizinische Versorgung zusammengebrochen. In den Akten werde die „fehlende beziehungsweise unzureichende Kommunikation“ zwischen den Entscheidungsträgern bemängelt. Zudem seien Arbeitsschritte nicht ausreichend kontrolliert worden.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatten nach der Übung im November dagegen eine positive Bilanz der zweitägigen Katastrophenübung gezogen.

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