Protestaktion

Päckchen für den Minister

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Berlin -

Im Bundesgesundheitsministerium (BMG) stapeln sich die Päckchen: Niedersachsens Apotheker haben aus Protest ihre Kittel an Ressortchef Daniel Bahr (FDP) geschickt. Diese trudeln am Vormittag ein, der Postbote musste sogar zum Depot zurückfahren, um weitere Päckchen zu holen. Rund 30 Pakete liegen schon in der Poststelle in der Friedrichstraße.

 

Das BMG will der Protestaktion nicht zu viel Öffentlichkeit geben. Fotos von den gelieferten Päckchen sind nicht erlaubt. Derzeit überlegen die Beamten im Ministerium noch, was sie mit den Kitteln anstellen sollen.

Die Aktion war von der Apothekerkammer Niedersachsen organisiert worden. Nach deren Angaben sind bis Freitagmittag rund 1000 Kittel verschickt worden. Insgesamt gibt es in Niedersachsen 2000 Apotheken.

In einem beigelegten Schreiben weisen die Apotheker den Minister auf ihre Probleme hin: „Jede Woche schließen in Deutschland sechs Apotheken, weil die finanziellen Mittel fehlen. Sechs Apothekeninhaber müssen jede Woche ihren Kittel ausziehen. Diese Entwicklung muss jetzt aufgehalten werden!“

 

 

Kurz vor dem Deutschen Apothekertag in München wollen die Apotheker Bahr dafür sensibilisieren, dass die Honorarerhöhung um 25 Cent sowie die Anpassung der Nacht- und Notdienstvergütung nicht ausreichten, um die finanziellen Lücken der vergangenen Jahre auszugleichen.

Eine Erhöhung von 3 Prozent seit 2004 stehe einer Inflation von 14,4 Prozent und gestiegenen Lohn- und Personalkosten von 29 Prozent gegenüber. „Wir fordern eine adäquate Honorierung insbesondere bei der Herstellung von individuellen Rezepturen für Patienten sowie bei der Versorgung mit Betäubungsmitteln“, so Kammerpräsidentin Magdalene Linz.

 

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