Overwiening will weiter Druck machen Hanna Meiertöns, 29.06.2023 15:23 Uhr
Vor etwa einer Woche wurde das Engpassgesetz (ALBVVG) im Bundestag beschlossen, die Ergebnisse und auch der bundesweite Protesttag waren selbstverständlich auch Thema auf der gestrigen Mitgliederversammlung der Abda. Präsidentin Gabriele Overwiening kündigte an, dass der Druck aufrechterhalten werde.
Overwiening bedankte sich im Nachgang für die Geschlossenheit der Apothekerschaft, gemeinsam habe man Erfolge für eine bessere Versorgung im ALBVVG erreicht. „Aber es besteht Nachbesserungsbedarf, davor haben wir unsere Augen nicht verschlossen“, so Overwiening.
Eine adäquate Honorierung sei noch nicht gelungen. Auf der Mitgliederversammlung habe es daher auch eine „sehr lange und sehr ausgiebige Diskussion über die weitere Eskalation“ gegeben. Man habe noch immer etliche Dinge im Köcher, welche davon angewendet würden, sei davon abhängig, wie die Politik sich verhalte, so die Abda-Präsidentin weiter: „Wir werden uns so verhalten, dass wir den Druck auf diesem Level halten.“
Datenhub strategisch nutzen
Die überwiegende Mehrheit habe auch für den Haushaltsplan im kommenden Jahr gestimmt, ein großer Kostenpunkt ist dabei das von der Abda geplante Datenhub. „Wir brauchen aktuelle Daten auf breiter Basis, die nicht angefochten werden.“ Mit dem Datenpanel sei das schon versucht worden, „das erforderte aber großen Einsatz der Apotheker“, so Overwiening. „Und das konnten nicht viele leisten.“ Mit dem Datenhub soll auf der Basis „freiwilliger Datenspenden“ der Apotheker:innen mit einem geringeren Aufwand ein „großer, sicherer, guter Datenpool“ geschaffen werden, der für Verhandlungen genutzt werden kann. Dabei wolle man aber „nicht mit Daten handeln, sondern sie strategisch und konzeptionell nutzen“, betont Overwiening.
Auch die Pläne für die Strukturreform sind endlich fertig, auf Basis einer Berateranalyse soll eine neue, weniger komplizierte Gremienstruktur eingeführt werden. Dadurch sollen beispielsweise die Entscheidungsprozesse der Standesvertretung beschleunigt und „Informationsgefälle“ verhindert werden, so Overwiening. Über die Umsetzung wird aber erst bei der nächsten Mitgliederversammlung abgestimmt.
E-Rezept per eGK
Ab Juli soll auch ein dritter Einlöseweg für das E-Rezept in den Apotheken zur Verfügung stehen: die Einlösung per eGK. Overwiening hält das für einen „guten Weg im Hinblick auf die Patienten“ und einen „klugen Schritt in Bezug auf Akzeptanz“. Es werde damit zum ersten Mal auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen und „die Digitalisierung aus einem gewohnten Setting heraus erlebbar“ gemacht. „Das begrüße ich und halte es für den richtigen Weg“, so die Abda-Präsidentin.