Abda beim Grünen-Parteitag

Overwiening: Keine Zeit für Regierungskrise

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Berlin -

Rund eineinhalb Wochen nach dem Ampel-Aus haben sich die Grünen am vergangenen Wochenende zu einer Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden getroffen. Mit dabei war auch die Abda, die gemeinsam mit der Landesapothekerkammer (LAK) und dem Landesapothekerverband Hessen (LAV) an einem Parteitagsstand über die Situation der Apotheken informierte.

„Die Ampel-Koalition ist Geschichte. Jetzt geht es darum, den gesundheitspolitischen Entscheiderinnen und Entscheidern aller Parteien klarzumachen, dass die Apotheken keine Zeit für eine Regierungskrise haben, weil sie unter enormem wirtschaftlichem Druck stehen“, erklärte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.

Denn jetzt brauche es ein Sofortprogramm, um die finanzielle Schieflage der Apotheken vor Ort zu beenden. Nur so könne das Apothekensterben gestoppt werden. „Und die Ideen der Scheinapotheken, die bereits heute im Papierkorb gelandet sind, gehören komplett ausradiert. Stattdessen bieten wir Politikerinnen und Politikern aller Parteien zur Sicherung der Versorgung vor Ort an, dass die Apotheken künftig eine noch größere Rolle in der Primärversorgung einnehmen“, appelliert sie. Gerade in Zeiten des demographischen Wandels sei es sinnvoll und hilfreich, die Expertise der Apothekenteams beispielsweise im Bereich der Prävention mehr und gezielter zu nutzen, um das Gesundheitswesen effizienter aufzustellen.

Overwiening nahm daher die Gelegenheit wahr, um mit Grünen-Politikerinnen und -Politikern ins Gespräch zu kommen, unter anderem mit der apothekenpolitischen Sprecherin der Grünen, Dr. Paula Piechotta. Am Stand machten auch die Mitglieder des Gesundheitsausschusses Dr. Janosch Dahmen, Dr. Kirsten Kappert-Gonther und Maria Klein-Schmeink Halt. Auch Felix Banaszak, frisch gewählter Parteivorsitzender, schaute vorbei. Kanzlerkandidat Robert Habeck wurde mit einer Apothekentüte mit Informationsmaterialien von BAK-Präsidentin Ursula Funke versorgt.

Offene Gespräche

Funke erklärte, dass sie auch die Apothekenhonorierung angesprochen habe. „Maria Klein-Schmeink habe ich darauf hingewiesen, dass immer noch der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz für die Arzneimittelpreisverordnung zuständig ist und es für deren Änderung gerade kein Gesetzgebungsverfahren benötigt. Klein-Schmeinck versprach, das Thema mit Robert Habeck zu besprechen“, so Funke. Die BAK-Vizepräsidentin, die auch Präsidentin der LAK ist, berichtete, dass auch die Themen Honorierung, Lieferengpässe, Bürokratie und Adhärenzförderung in den Gesprächen mit den Grünen-Spitzenpolitikern thematisiert wurden.

Auch der LAV Vorsitzende Holger Seyfarth zeigt sich zufrieden. „Ricarda Lang habe ich klar darauf hingewiesen, dass unter der Ampelkoalition rund 1500 Apotheken in der Bundesrepublik schließen mussten und auch viele weitere Baustellen in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung nicht begradigt worden sind“, so Seyfarth. Banaszak habe sich im Gespräch themenfest gezeigt und versichert, wie alle Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, dass die Partei sich intensiv für die „Stärkung der Apotheken“ einsetzen wolle. „Offene Gesprächskanäle zu allen relevanten Bundestagsfraktionen haben für uns oberste Priorität“, sagte Seyfarth mit Blick auf den Bundestagswahlkampf.

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