Overwiening erhält Bundesverdienstkreuz Lilith Teusch, 27.10.2024 12:09 Uhr
Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und der Abda, ist für ihr jahrzehntelanges Engagement von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Vorschlag des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Im Burgmannshof „Borchhorster Hof“ in Horstmar überreichte der Landrat des Kreises Steinfurt, Dr. Martin Sommer, Overwiening gestern den Orden und die Verleihungsurkunde. Zuvor habe Horstmars Bürgermeister Robert Wenking (CDU) die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements für eine funktionierende Demokratie hervorgehoben. Horstmar sei stolz, dass mit Overwiening nach 13 Jahren wieder eine Bürgerin der Stadt eine so hohe Auszeichnung erhalte, die ihre zahlreichen Ehrenämter mit Herz und Tatkraft ausübe.
Seit Dezember 2020 ist Overwiening die erste Frau an der Spitze der Abda. Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1997 bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL), deren Vorstand sie seit 2001 angehört. Nachdem sie 2005 zur ehrenamtlichen Vizepräsidentin gewählt wurde, folgte 2009 die Wahl zur Präsidentin – ebenfalls jeweils als erste Frau in diesen Ämtern. In den Jahren 2014, 2019 und 2024 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.
Fokus auf Arzneimittelsicherheit
In seiner Laudatio hob Sommer Overwienings Engagement für Arzneimittelsicherheit und Medikationsmanagement hervor. Sie habe sich schon früh für diese Themen eingesetzt – von der deutsch-niederländischen „OMA-Studie“ in den neunziger Jahren über das seit 2010 etablierte Projekt Apo-AMTS bis hin zu ihrem Engagement für honorierte pharmazeutische Dienstleistungen (pDL). „Ihre besonderen Anliegen sind es, der Trivialisierung des Arzneimittels zum reinen Handelsgut entgegenzuwirken, die wohnortnahe Versorgung der Patientinnen und Patienten zu stärken und das vertrauensvolle Miteinander aller Heilberufe zu verbessern“, betont Sommer. Dafür stünden etablierte Gesprächsformate wie die „Münsteraner Gesundheitsgespräche“ und der „Baumberger Impuls“ von Apotheker- und Ärztekammer. Auch bei der Etablierung eines digitalen Notdienstsystems, das in Westfalen-Lippe bereits Anfang 2012 an den Start ging, sei die von ihr geführte Kammer ihrer Zeit voraus gewesen.
Darüber hinaus engagierte sich Overwiening 2009 gemeinsam mit der Kindernothilfe für das Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“, das Kindern in den Slums von Kalkutta Mehrfachimpfungen und medizinische Versorgung ermöglicht. Bisher seien über eine halbe Million Euro an Spenden gesammelt und mehrere zehntausend Kinder erreicht worden. Seit 19 Jahren engagiere sie sich zudem als jährliche Stifterin und inzwischen auch als stellvertretende Vorsitzende für die Reken-Stiftung.
Dankesworte
„Es lohnt sich die Gemeinschaft vor Ort zu stärken“, ging Overwiening in ihrer Dankesrede auf die vielen Initiativen der Reken-Stiftung ein. „Ich nehme die heutige Auszeichnung mit Freude, Dankbarkeit und Demut entgegen und insbesondere stellvertretend für alle an, die mich – von der Familie und den Freundeskreis über die Mitarbeitenden in Haupt- und Ehrenamt von AKWL und Abda und in meinen Apotheken – auf diesem Weg begleitet haben“, so Overwiening.
Abschließend betonte sie: Kreativität und Überzeugungsarbeit seien die wichtigsten Zutaten, um Ideen in die Tat umzusetzen – gepaart mit Vertrauen und Mut, so die Preisträgerin.