DAV-Wirtschaftsforum

OTC: Versandhandel hat 17 Prozent

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Berlin -

Der Versandhandel wächst im Rx- und OTC-Bereich, bei den stationären Apotheken sieht es hingegen weniger rosig aus. Das geht aus dem Apothekenwirtschaftsbericht 2018 hervor, den DAV-Geschäftsführerin Claudia Korf und Abteilungsleiter Dr. Eckart Bauer auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) vorstellten.

Der Versandhandel hat im vergangenen Jahr 5,8 Prozent mehr Rx-Arzneimittel verkauft, 8 Millionen Packungen. Das ergibt einen Marktanteil von 1,1 Prozent. Auch nach Umsatz mit Rx-Medikamenten konnte der Versandhandel zulegen, konkret um 4 Prozent auf 305 Millionen Euro. Das entspricht 1 Prozent des Gesamtmarktes. Noch stärker sind die Zuwächse im OTC-Bereich ausgefallen: 6,3 Prozent mehr verkaufte Packungen (112 Millionen) und 9,8 Prozent mehr Umsatz (842 Millionen Euro). Das entspricht 13,2 beziehungsweise 17 Prozent Marktanteil.

Bei den Apotheken waren die Zuwächse nicht annähernd so groß, der Absatz mit Rx- und OTC-Medikamenten ging sogar um 0,3 beziehungsweise 1 Prozent zurück. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr 730 Millionen Packungen rezeptpflichtige und 736 Millionen rezeptfreie Mittel über den HV-Tisch. Der Umsatz im Rx-Bereich wuchs um 5 Prozent auf 28,85 Milliarden Euro, bei OTC gab es einen Zuwachs von 0,8 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro.

Die Anzahl der Apotheken war bereits im ersten Quartal 2017 unter 20.000 gefallen. Gab es Ende 2016 bundesweit noch 20.023 Apotheken, so waren es Ende 2017 nur noch 19.748. Das sind 23,8 Apotheken pro 100.000 Einwohner und damit unter dem EU-Durchschnitt von 31 Apotheken je 100.000 Einwohner. Am höchsten ist die Apothekendichte in Griechenland mit 87 Apotheken und am niedrigsten in Dänemark mit acht Apotheken je 100.000 Einwohnern.

Zwar gab es im vergangenen Jahr 275 Apotheken weniger als 2016. Bei den Haupt- und Einzelapotheken war der Schwund allerdings noch krasser. 431 Schließungen standen 60 Neueröffnungen gegenüber, macht unter dem Strich 371 Apotheken weniger. Bei den Filialen gab es hingegen einen Zuwachs von 96.

Obwohl die Zahl der Apotheken sank, arbeiteten dort mehr Menschen als im Jahr zuvor: 157.284 Beschäftigte gab es, davon 51.098 Apotheker, 7395 Auszubildende und 77.206 Teilzeitkräfte. Der Frauenanteil in der Apotheke lag bei 89,2 Prozent, unter den Apothekern war er etwas niedriger bei 72,6 Prozent.

2017 wurden 1,373 Milliarden Packungen abgegeben, davon waren 54 Prozent Rx-Medikamente und 46 Prozent OTC-Arzneimittel. Beim Gesamtumsatz von 49,05 Milliarden Euro entfielen 80,3 Prozent auf Rx-Arzneimittel, das OTC-Sortiment machte 9,8 Prozent aus und das apothekenübliche Randsortiment 9,9 Prozent. Die GKV gab vergangenes Jahr 33,657 Milliarden Euro für Arznei- und Verbandsmittel aus. Davon entfielen 90 Prozent auf Apotheken und 1,1 Prozent auf ausländische Versandapotheken.

Das steuerliche Betriebsergebnis von Apotheken ist weiter geschrumpft, von 6,4 auf 6,2 Prozent. Wegen des gestiegenen Umsatzes hat sich das Netto-Ergebnis leicht positiv entwickelt. Die durchschnittliche Apotheke erwirtschaftete 143.543 Euro nach 142.622 Euro im Vorjahr.

Die Umsatzverteilung zeigt, dass eine durchschnittliche Apotheke 2,315 Millionen Euro Umsatz macht, allerdings liegen fast 62 Prozent der Apotheken unter dem Durchschnitt. Die meistvertretene Umsatzklasse mit 10,9 Prozent macht 1,75 Millionen Euro.

Die durchschnittliche Apotheke stagnierte, attestiert der Verband rückblickend. Trotz der immer schneller sinkenden Zahl an Apotheken und der besseren Bezahlung von Rezepturen und Dokumentationen verschlechtert sich das Ergebnis der einzelnen Betriebe. Die seit Jahren bekannte Spreizung der Umsätze nehme weiter zu. Dass der Absatz trotz steigender Bevölkerung gesunken ist, erklärt der Verband unter anderem damit, dass die Tendenz zu N3-Packungen zunehme.

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