Morbidität

Osten kränker als Westen

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Ostdeutsche sind kränker als Westdeutsche. Zu diesem Ergebnis kommt die Barmer GEK in ihrem Bericht „Gesundheitswesen aktuell 2011“. Die Krankenkasse hatte die Krankheiten von 8,4 Millionen Versicherten analysiert. Grundlage für die Untersuchung waren die 80 Krankheiten, die im morbiditätsorientieren Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) festgelegt sind.

43 Prozent der Versicherten haben demnach mindestens eine der 80 Krankheiten. Die Krankheitslast ist jedoch unterschiedlich verteilt: In Sachsen ist die Morbidität laut Barmer am höchsten, in Baden-Württemberg am niedrigsten. Selbst wenn die demografischen Einflüsse wie Alter und Geschlecht herausgerechnet werden, sind Ostdeutsche tendenziell kränker.

Eine Ausnahme stellen dem Bericht zufolge Depressionen dar: Die psychische Krankheit komme überdurchschnittlich oft in Bayern und in den Stadtstaaten vor, dafür liegt fast der gesamte Osten unter dem Bundesdurchschnitt. Dies muss der Barmer GEK zufolge aber nicht an der Morbidität liegen: Die Verteilung der Depressionen entspreche der räumlichen Verteilung der Psychotherapeuten - mit der Zahl der Therapeuten steige die Zahl der Depressionsdiagnosen.

Trotz der regionalen Unterschiede will die Barmer GEK den Ländern in der Versorgung nicht mehr Rechte eingestehen. Die bundesweit agierende Kasse bewertet die Regionalisierungsbestrebungen im Rahmen des geplanten GKV-Versorgungsstrukturgesetzes kritisch. Die Bedarfsplanung auf regionaler Ebene möge zwar noch gerechtfertigt sein, die vorgesehenen Aufsichtsrechte der Länder im Bereich der Selektivverträge schössen jedoch vollends übers Ziel hinaus, heißt es in der Barmer-Mitteilung.

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