Die Generikahersteller haben ein neues Feindbild: Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Originalherstellern. Durch lange Laufzeiten über den Patentablauf hinaus könnten die forschenden Pharmafirmen den Markt für längere Zeit gegen generische Konkurrenz abschotten, kritisierte Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika. Das Wettbewerbsinstrument der Rabattverträge werde geradezu pervertiert.
„Krankenkassen, die solche Vereinbarungen treffen, bringen sich selbst schon auf kurze Sicht um beträchtliche Einsparpotenziale“, sagte Schmidt und warf den Kassen Kurzsichtigkeit vor. Denn der Durchschnittspreis eines patentfreien Erstanbieterprodukts lag laut Pro Generika im November 2008 um 126 Prozent über dem eines durchschnittlichen Generikums.
Die Kassen hätten 2008 durch die Abgabe preisgünstiger Generika allein auf der Basis der Listenpreise zehn Milliarden Euro gespart - ohne Rabattverträge. Schmidt forderte deshalb, Rabattverträge mit Originalherstellern auf das Ende des Patentschutzes zu begrenzen.
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