Lauterbach sieht weiteren Reformbedarf

Organspende: Online-Register geht an den Start

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Berlin -

Mit zwei Jahren Verspätung ist das zentrale Online-Register zur Organspende-Bereitschaft am Netz, das für mehr Klarheit bei Organspenden sorgen soll. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht aber noch größeren Reformbedarf, insbesondere möchte er sich weiterhin für eine Widerspruchslösung bei der Organspende einsetzen.

Erklärungen zur eigenen Organspendebereitschaft können jetzt auch digital dokumentiert werden. Heute ging ein zentrales Online-Register in Betrieb, auf dem man ab dem Alter von 16 Jahren eintragen kann, ob man zu einer Spende nach dem Tod bereit ist oder nicht. Lauterbach sprach in Berlin von einer wichtigen Voraussetzung für mehr Organspenden. Dadurch würden auch Angehörige entlastet, und Ärztinnen und Ärzte könnten durch einen Blick in das Register Gewissheit erreichen. Erklärungen auf Papier, wie etwa in Organspendeausweisen, bleiben weiterhin möglich.

Lauterbach für Widerspruchslösung

Lauterbach sprach sich zugleich erneut für eine weitergehende Reform aus, wonach man zunächst automatisch als Spenderin oder Spender gilt, außer man widerspricht. Die Zahl der Organspender bleibe weiter hinter dem zurück, was benötigt werde, erläuterte der SPD-Politiker mit Blick auf 8400 Menschen auf Wartelisten. „Ich glaube, dass wir ohne die Widerspruchslösung dieses Problem nicht lösen können.“ Er halte dies für alternativlos, andere Maßnahmen seien ergänzend.

Eingerichtet ist das Portal beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Am Montagvormittag hatten sich dort schon 5.500 potenzielle Spender registriert, wie Präsident Karl Broich sagte. Zunächst sind dort Eintragungen möglich, indem man einen Ausweis mit Online-Funktion nutzt. Bis 30. September soll es dann möglich werden, Erklärungen auch direkt über Apps der Krankenkassen einzutragen. Kliniken, die Organe entnehmen, sollen zum 1. Juli im Register gespeicherte Erklärungen suchen und abrufen können.

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