Porträt

Organspende in Deutschland dpa, 25.05.2012 12:58 Uhr

Berlin - 

Ein Organspender kann bis zu sieben schwer kranken Menschen helfen. Aber auch wenn alle Bundesbürger nach ihrem Tod Organe spenden wollten, könnten nicht alle Patienten gerettet werden. Nur den wenigsten möglichen Spendern können aus medizinischen Gründen nach dem Tod Organe entnommen werden.

75 Prozent der 14- bis 75-jährigen Bundesbürger stimmen einer Organspende grundsätzlich zu, aber nur 25 Prozent haben bislang einen Spenderausweis. Damit kommen in Deutschland 14,7 Spender auf eine Million Einwohner, in Spanien sind es 32, in Österreich 23,3, in der Schweiz 12,6 und in Luxemburg 6.

Rund 12.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan, etwa 8000 von ihnen brauchen eine Niere. Patienten warten fünf bis sechs Jahre auf eine Spender-Niere. Im Schnitt sterben täglich drei Menschen auf den Wartelisten. 4054 Menschen konnte 2011 mit einer Transplantation geholfen werden, 2010 waren es 4326.

Im vergangenen Jahr wurden 1200 Menschen nach ihrem Tod insgesamt 3917 Organe entnommen, darunter 2036 Mal Niere, 1040 Leber, 363 Herz, 313 Lunge, 160 Bauchspeicheldrüse und 6 Dünndarm. Von den Spendern waren 36 jünger als 16 Jahre, 571 waren 16 bis 54 Jahre alt, 236 waren 55 bis 64 Jahre alt und 357 waren älter als 65 Jahre.

Weitere 795 Nieren wurden von lebenden Spendern übertragen. Zudem wurden 71 Mal Teile der Leber von Lebendspendern übertragen.

Zu den Prominenten, die ein Organ erhalten oder zu Lebzeiten gespendet haben, gehören Roland Kaiser (Lungen-Transplantation), Frank-Walter Steinmeier (Nierenspende), Prinz Daniel (Nieren-Transplantation), Niki Lauda (Nieren-Transplantation), Ivan Klasnic (Nieren-Transplantation), Jürgen Vogel (Knochenmarkspende) und Herbert Grönemeyer (Knochenmarkspende).