Transplantationsmedizin

Organspende beschäftigt Bundestag

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Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat für eine Reform für mehr Organspenden in Deutschland in Form eines einvernehmlichen Gesetzesbeschlusses ohne Fraktionszwang plädiert. Kauder schlug eine „Entscheidungslösung“ vor, nach der die Menschen einmal im Leben gefragt werden, ob sie nach dem Hirntod Organe spenden würden.

Kauder betonte, seine Initiative sei mit SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier nach dessen Organspende an seine Frau sowie mit weiteren einzelnen Abgeordneten abgesprochen. Noch sei sie nicht generell in den Fraktionen beraten. Er mache den Vorschlag in erster Linie als Mitglied der Initiative „Pro Organspende“.

Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Ulrike Flach, will die Tür für konkurrierende Anträge im Bundestag für eine Reform bei den Organspenden offen halten. „Das ist eine Gewissensfrage“, sagte die stellvertretende Fraktionschefin. „Da gibt es immer mehrere Aspekte. Das muss nicht in einen einzigen Antrag münden.“ Auch sie plädierte für eine Entscheidung innerhalb des Jahres. „Wir wollen eine Lösung haben, die von möglichst vielen getragen wird.“ Eine zu kurze Frist wäre diesem Ziel nicht dienlich, meinte sie.

Angesichts des Mangels an Spenderorganen in Deutschland könnten bald auch niedergelassene Ärzte stärker zur Aufklärung über das Thema beitragen. Dies sieht eine Initiative der Stiftung „Pro Gesellschaft“ vor, die heute gemeinsam mit Kauder vorgestellt wurde.

Rund 12.000 Menschen warten in Deutschland jährlich auf ein Spenderorgan. In den vergangenen Jahren fanden sich aber nur durchschnittlich 1200 Organspender. Bereits seit Jahren gibt es immer wieder Aufrufe, die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende zu steigern.

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