Organspende

Streit um Zahl der Transplantationszentren

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Berlin -

Die Organspende-Affäre am Universitätsklinikum Leipzig hat die Debatte um das Transplantationssystem in Deutschland neu befeuert. Patientenschützer fordern, die Zahl der 47 Transplantationszentren in Deutschland zu halbieren.

„Bei solchen ethischen Fragen darf

der Profit keine Rolle spielen“, erklärte Eugen Brysch,

Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Wir sagen:

Mit gut 20 Zentren kommen wir sehr gut hin. Patienten müssen ja

nicht wohnortnah transplantiert werden, sondern qualifiziert.“

Weniger Zentren ließen sich auch leichter kontrollieren. Dazu bedürfe

es einer staatlichen Behörde.

Der Bundesverband der

Organtransplantierten (BDO) ist gegen eine drastische Reduzierung der

Zahl der Transplantationszentren. „Dies ist nicht im Interesse der

Patienten, die oft monatelang fern von Familie und Wohnort in einer

Klinik auf ein geeignetes Spenderorgan warten müssen“, heißt es

in einer Mitteilung des Verbandes. Wenn die Zahl der

transplantierende Kliniken sinke, nehme die Distanz zur Heimat zu –

und auch Fahrten zu den Nachsorge-Terminen würden sich verlängern.

Die neue Vorsitzende der

Gesundheitsministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchefin Anita Tack

(Linke), sprach sich für unbedingte Transparenz aus, betonte aber

zugleich, dass die 2012 verschärften Regeln griffen.

Das bekräftigte auch der Jurist

Professor Dr. Hans Lilie, Vorsitzender der Ständigen Kommission

Organtransplantation bei der Bundesärztekammer. Die Leipziger

Verdachtsfälle stammten aus der Vergangenheit. „Diese Art von

Manipulationen sind nicht mehr möglich. Sie sind dort passiert, wo

ein oder zwei Leute allein vor sich hingewerkelt haben“, sagte

Lilie. Inzwischen gebe es überall fachübergreifende Teams, die über

die Organvergabe entschieden. Man habe aus dem ersten großen

Transplantationsskandal 2012 in Göttingen gelernt.

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