Onkologie

Finanzierung für Krebsregister steht

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Berlin -

Der Weg für den bundesweiten Krebsregister-Aufbau mit dem Ziel einer besseren Behandlung der Kranken ist frei. Ein Gesetz, dass die bundesweite Erfassung der Diagnose- und Therapie-Daten von Krebspatienten ermöglicht, ist derzeit im parlamentarischen Verfahren. Bereits jetzt steht die Finanzierung für den Aufbau der Register.

Acht Millionen Euro sollen die Krebsregister kosten: Die Deutsche Krebshilfe, die sich aus Spendengeldern finanziert, übernimmt 90 Prozent der Kosten, die Länder 800.000 Euro. Die Finanzierung der laufenden Kosten, die auf jährlich 57 Millionen Euro geschätzt werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Hier sollen die Kassen 90 Prozent und die Ländern 10 Prozent tragen – die Gespräche laufen noch.

Bundesweit sollen Daten zu Diagnose, Therapie und weiterer Krankengeschichte vollständig erfasst und verglichen werden, um so Krebspatienten besser behandeln zu können. „Wenn Daten gesammelt werden, können auch Behandler vergleichen: Was machen andere Kliniken, was machen andere Mediziner besser, wovon kann ich lernen“, sagte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP).

Das zugrunde liegende Gesetz soll Anfang kommenden Jahres beschlossen werden und im ersten Halbjahr in Kraft treten. „In drei Jahren können wir flächendeckend klinische Krebsregister haben, die können dann mit ihrer Arbeit beginnen“, sagte Bahr.

Wie viele Register nun neu erstellt werden, sei noch unklar, sagte der saarländische Gesundheitsminister und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Andreas Storm (CDU). Vor allem in Ostdeutschland gibt es solche Datensammlungen schon, im Westen klaffen große Lücken.

Der Vorsitzende der Krebshilfe, Hans-Peter Krämer, sagte: „Deutschland hinkt hinterher.“ In anderen Ländern werde der Kampf gegen den Krebs bereits seit längerem auf einer besseren Datenbasis geführt – während sich das in Deutschland zuständige Robert-Koch-Institut bislang nur auf Daten des Saarlands beziehen kann. „Durch klinische Krebsregister können Defizite in der Krebsbehandlung aufgespürt und beseitigt werden“, zeigte sich Krämer sicher.

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