Sterilrezepturen

Onkologen: Zyto-Profite bei Apothekern

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Manchmal sollte man sich einfach wegducken. Doch auf die jüngsten Korruptionsvorwürfe gegen Zyto-Apotheker und Onkologen reagieren die Fachverbände mit Angriffslaune: Schuld seien die Ausschreibungen der Kassen, monierte unlängst der Verband der Zytostatika-herstellen Apotheken (VZA), und schob die Schuld auf die Herstellbetriebe. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) ist der Meinung, dass die Ärzte viel besser verdienen müssten, um Korruption den Nährboden zu entziehen.

Während Apotheker, Hersteller und Pharmafirmen bei Zytostatika nach wie vor von hohen Gewinnen profitierten, sei die Vergütung der Mediziner viel zu niedrig, so die DGHO. Dieses Missverhältnis öffne zwangsläufig die Tür für Kick-back-Zahlungen.

Vor allem das ärztliche Gespräch sei „in völlig unangemessener Weise unterfinanziert“. Oft werde mehr als ein Drittel aller im Quartal erbrachten Leistungen nicht mehr bezahlt, hinzu kämen „groteske Vergütungsunterschiede“ für gleiche Leistungen bei verschiedenen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen).

Politik, Krankenkassen und Krankenversicherungen müssten für eine adäquate Vergütung sorgen. An die Gewinne der Apotheken wollen die Onkologen nach eigenem Bekunden nicht.

Gleichzeitig fordern die Ärzte aber detaillierte Angaben auf den Zyto-Rezepturen: Die Herstellernamen der verwendeten Substanzen und deren Chargennummern sollen demnach auf den Beuteln und in der Dokumentation abgebildet werden. So solle verhindert werden, dass Substanzen mit unklarer Sicherheit oder Herkunft verwendet würden.

 

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