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Ökonom warnt Spahn vor „Todesspirale“ für Kassen dpa, 30.04.2018 08:38 Uhr

Erzwungene Senkungen könnten nach Ansicht von Jürgen Wasem die Mitgliederwanderung von Kassen mit hohen Zusatzbeiträgen zu solchen mit niedrigeren beschleunigen. Foto: UDE / Frank Preuss
Berlin - 

Der Duisburger Gesundheitsökonom und Regierungsberater Jürgen Wasem hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) davor gewarnt, die Zusatzbeiträge reicher Krankenkassen zu senken.

Erzwungene Senkungen könnten die Mitgliederwanderung von Kassen mit hohen Zusatzbeiträgen zu solchen mit niedrigeren beschleunigen, erklärte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die von der Abwanderung betroffenen Kassen „müssen ihre Zusatzbeiträge weiter erhöhen, was eine ,Todesspirale‘ in Gang setzen könne. Der Vizevorsitzende des vom Ministerium berufenen Sachverständigenrats Gesundheit, Eberhard Wille, befürchtet eine solche Entwicklung besonders im Osten.

Spahn hat angekündigt, Kassen mit hohen Finanzreserven zu verpflichten, diese abzubauen – etwa durch Senkung des Zusatzbeitrags. Daraus ergebe sich ein Entlastungsvolumen von rund vier Milliarden Euro.

Wasem empfahl stattdessen eine schnelle Reform des Finanzierungssystems. Die sei zwar von Spahn angekündigt, komme allerdings nicht schnell genug. „Wenn man an dem Zeitplan festhalten will, braucht man eine Übergangsregelung, die Krankenkassen mit sehr schlechter finanzieller Situation hilft, damit sie nicht unter dem Druck zahlreicher Abwanderungen kollabieren“, erläuterte er.