Öffentlichkeitsarbeit

ABDA: ABDA ≠ Apotheke

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Berlin -

Kritik an der Politik im Allgemeinen und der Berufspolitik im Besonderen fußt oft auf dem Vorwurf, „die da oben“ hätten doch keine Ahnung mehr von den täglichen Nöten. Zumindest bei der Standesvertretung der Apotheker ist das ungerecht, setzt die ABDA doch bewusst auf das Ehrenamt. So kennt jeder Kammerpräsident und Verbandsvorsitzende den Alltag am HV-Tisch – auch wenn sie unterschiedlich oft in ihrer Offizin anzutreffen sind. APOTHEKE ADHOC stellt ihre Apotheken vor. Die ABDA-Spitze allerdings tritt auf die Bremse. Zu viel Transparenz ist unerwünscht.

Die Stabstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der ABDA hat sich direkt an die Kammer- und Verbandschefs gewandt und auf die Anfrage von APOTHEKE ADHOC Bezug genommen. „Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang darüber informieren, dass die Herren Schmidt, Becker, Kiefer und Arnold sich jeweils persönlich entschieden haben, das Angebot von ADHOC nicht anzunehmen und ihre Apotheken nicht in dem Medium vorstellen zu wollen“, so ABDA-Sprecher Dr. Reiner Kern. Eine individuell-kollektive Absage also von ABDA-Chef Friedemann Schmidt, seinem Vize Mathias Arnold, DAV-Chef Fritz Becker und BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer.

Die ABDA liefert den Vertretern in den Bundesländern auch die Begründung von Schmidt & Co. mit: „Ihre Entscheidung ist vor allem von der grundsätzlichen Erwägung getragen, dass berufspolitische Funktion auf der einen Seite und Arbeit im eigenen Unternehmen auf der anderen Seite voneinander abgegrenzt bleiben sollten.“

Als Verbot zur Teilnahme will die ABDA das nicht verstanden wissen. „Wie Sie in Ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich mit der Anfrage verfahren möchten, bleibt natürlich Ihrer eigenen Einschätzung überlassen“, so Kern. Vereinzelt ließen sich Verbandschefs von der Vorgabe aus Berlin beeindrucken und zogen ihre Zusage zurück.

Andere haben kein Problem damit, ihre Apotheke zu zeigen. Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, erklärt ihre Sicht der Dinge so: „Aus meiner persönlichen Sicht ist es aufschlussreich zu sehen, wie die Apothekerinnen und Apotheker, die sich berufspolitisch engagieren, ihren Beruf 'leben', wie sie zum Beispiel, wenn sie den Heilberuf leben oder die Diskretion in der Beratung stärken wollen, dies auch in der Praxis umsetzen.“

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