NRW/Schleswig-Holstein

Koalitionen: Bekenntnisse zu Vor-Ort-Apotheken

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Berlin -

Nach den für die CDU erfolgreichen Landtagswahlen haben die neuen Regierungen in NRW und Schleswig-Holstein ihre Koalitionsverträge vorgestellt: In Kiel bekennt sich die Jamaika-Koalition zu Vor-Ort-Apotheken. Dort stellt die FDP mit Heiner Garg den Gesundheitsminister. Auch der NRW-Vertrag betont die Rolle der Apotheken. Dort wird das Ressort Gesundheit von der CDU geführt werden – vermutlich von Karl Josef Laumann, derzeit Pflege- und Patientenbeauftragter der Bundesregierung.

„Neben der ärztlichen Versorgung setzen wir uns dafür ein, dass auch Apotheken in der Fläche erhalten bleiben“, heißt es im Koalitionsvertrag für Schleswig-Holstein. Dort bilden CDU, FDP und Grüne die Landesregierung. Bereits im Gespräch mit APOTHEKE ADHOC bekannte sich der neue Gesundheitsminister in Kiel zu den Vor-Ort-Apotheken: Die inhabergeführte Apotheke sei das Rückgrat der Versorgung „und dabei soll es auch in Zukunft bleiben“, sagte Garg. Um das möglich zu machen, brauche man faire Wettbewerbsbedingungen für die Apotheken. Um die Arzneimittelversorgung auf dem Land sicher zustellen, will Garg Sicherstellungszuschläge gewähren. Dazu findet sich im Koalitionsvertrag allerdings keine Aussage.

„Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit guten medizinischen und pflegerischen Leistungen stellt für uns eine zentrale Aufgabe dar“, so der Koalitionsvertrag. Es soll eine vollständige Bestandsaufnahme der Versorgungssituation erfolgen. Die Sicherstellung der wohnortnahen, ambulanten medizinischen Versorgung in Schleswig-Holstein sei eine der größten Herausforderungen, die nur gemeinsam mit freiberuflich tätigen Ärztinnen und Ärzten, Zahnärztinnen und Zahnärzten, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Apothekerinnen und Apothekern denkbar sei.

„Wir werden gemeinsam mit den Partnern der Selbstverwaltung für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum sowie auf den Inseln und Halligen sorgen“, verspricht die neue Jamaika-Koalition unter dem kommenden Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU).

Medizinstudenten, die sich auf dem Land niederlassen wollen, sollen ein Stipendium erhalten können. Wie Landapotheken gesichert oder angesiedelt werden könnten, verrät der Koalitionsvertrag dagegen nicht. Allerdings sieht der Vertrag die „Delegation von unterstützenden ärztlichen Leistungen“ vor. Versorgung werde in den kommenden Jahren anders aussehen als das heute. Deshalb sollen intersektorale und interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeinsam mit den Akteuren der ambulanten und stationären Versorgung und der Selbstverwaltung in Schleswig-Holstein weiterentwickelt werden.

In der neuen NRW-Regierung wird die CDU neun Minister stellen, darunter den Gesundheitsminister. Dafür ist Karl Josef Laumann im Gespräch. Die FDP erhält drei Posten im Kabinett. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP in NRW bekannt sich im Kapitel über die Freien Berufe zu Apotheken: „Gerade für den ländlichen Raum sind die Praxen, Kanzleien oder Apotheken ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Wir setzen uns für eine Gesundheitsversorgung ein, die den Bürgerinnen und Bürgern in der höchstmöglichen Qualität und Erreichbarkeit zur Verfügung steht“, heißt es darin pauschal weiter. Ausführlich befasst sich der Koalitionsvertrag mit den Krankenhäusern zwischen Rhein und Ruhr, der Medizin für ältere Menschen und der hausärztlichen Versorgung. An der Uni Bielefeld soll eine medizinischen Fakultät für 300 Studenten mit dem Schwerpunkt Allgemeinmedizin ausgebaut werden.

CDU und FDP setzen auf die Telemedizin und wollen diese ausbauen, „wie zum Beispiel durch Online-Sprechstunden und eine Fernüberwachung von Vitalwerten“. Vorhandene Angebote zur Wiederbelebung durch Laien wie die Telefonreanimation mit Hilfe der Rettungsdienstleitstellen oder Ersthelfer-Apps sollen ausgebaut werden.

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