Um ihrer Forderung nach besserer Bezahlung Nachdruck zu verleihen, haben am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen gut 2600 Beschäftigte des Handels ihre Arbeit niedergelegt. Auch der Pharma-Großhandel war von den Streiks betroffen.
Zu einer Verdi-Kundgebung in Bochum kamen nach Gewerkschaftsangaben etwa 2000 Menschen. Auch die Polizei nannte diese Zahl. Es ging nicht nur um den Einzelhandel, sondern auch um den Groß- und Außenhandel – in beiden Branchen gibt es derzeit Tarifverhandlungen. Die Warnstreiks in mehreren Städten führten zu weniger Stammpersonal in einigen Filialen von Edeka, Saturn, H&M und Esprit sowie an Standorten des Großhändlers Phoenix.
„Wir machen Druck, um in den Tarifverhandlungen ein gutes Ergebnis zu bekommen”, sagte der Gewerkschaftssekretär Michael Sievers. „Die Beschäftigten haben viel geleistet, um die Versorgung der Bevölkerung in Pandemiezeiten zu gewährleisten.”
Verdi fordert für die beiden Branchen 4,5 Prozent mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung sowie zusätzlich dazu 45 Euro pro Monat mehr. Im Einzelhandel soll es zudem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro geben. Der Handelsverband NRW hält die Forderung für überzogen und bietet deutlich weniger - je nachdem, wie stark die Firma durch Corona unter Druck geraten ist, soll es unterschiedliche Erhöhungsschritte geben. Die Verhandlungen im Groß- und Außenhandel sollen am 28. Juni fortgesetzt werden und im Einzelhandel am 8. Juli.
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