Trotz der zuletzt gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen ist die Lage in den nordrhein-westfälischen Krankenhäusern nicht besorgniserregend. Auch weil NRW im Vergleich zu anderen Ländern und im Bundesdurchschnitt vergleichsweise gut dastehe, sagte Hilmar Riemenschneider, Sprecher der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW) der Deutschen Presse-Agentur.
„Es gibt keine Engpässe, die mit der Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten zu tun hätten”, erklärte Riemenschneider. Es gebe zuweilen eine „angespannte Lage” auf Intensivstationen, „aber nicht als direkte Folge ansteigender Corona-Zahlen”. Aus der Mitteilung der Landesregierung vom Mittwoch ergibt sich, dass in NRW zurzeit genügend freie Betten zur Verfügung stehen – auch auf den Intensivstationen.
Am vergangenen Wochenende seien die Intensivstationen einer Düsseldorfer Klinik „vollgelaufen”, so dass das Krankenhaus sich kurzfristig für Neuaufnahmen schwerer Fälle „abgemeldet” habe, sagte Riemenschneider. Darüber hinaus sei ihm nicht bekannt, dass geplante Operationen verschoben oder Patienten in Krankenhäuser anderer Städte oder gar Bundesländer verlegt werden mussten.
Dass Intensivstationen punktuell und regional mal ausgelastet seien, das seien „Einzelfälle” und habe nichts mit der gegenwertigen Corona-Entwicklung zu tun. Dies sei vielmehr auf die zuletzt rasch gestiegene Zahl anderer saisonal bedingter respiratorischer Erkrankungen (Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege sowie der Lunge) und Infektionen zurückzuführen. Hinzu kämen laut Riemenschneider viele Operationen, die nachgeholt werden müssen und einige Fälle, die durch das Abwarten der Patienten komplizierter geworden seien.
Der Anteil der Covid-Patienten auf den Intensivstationen lag am Mittwoch nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit (LZG) landesweit bei 8,37 Prozent. Es mussten mit 432 Fällen sogar weniger Corona-Patienten intensivmedizinisch versorgt werden als am Tag zuvor (437). Knapp 450 freie Intensivbetten mit Beatmung standen in NRW zur Verfügung.
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