Noweda startet Apotheken-Umfrage Lothar Klein, 08.06.2018 13:25 Uhr
Im politischen Kampf um das Rx-Versandverbot sprang die Noweda den Apothekern bereits mit einer eigenen Kampagne zur Seite: Die Mitglieder erhielten Plakate mit dem Titel: „Wird es Ihre Apotheke morgen noch geben?“ Jetzt startet der Großhändler eine Umfrage – in den Apotheken und bundesweit über die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Ergebnis soll mit dem Vorurteil aufräumen, dass es in Deutschland mehr als genug Apotheken gibt.
„Die Zahl an Vor-Ort-Apotheken in Deutschland nimmt kontinuierlich ab“, erklärt Noweda. Sie befinde sich auf einem neuen, historischen Tiefststand und liege unter dem EU-Schnitt. Eine Kehrtwende sei nicht in Sicht. Dennoch werde in der öffentlichen Wahrnehmung insbesondere von Publikumsmedien der falsche Eindruck suggeriert, dass man hinsichtlich der Apothekendichte in Deutschland von einer Überversorgung sprechen kann.
„Dieses Informationsdefizit muss beseitigt werden“, so der Essener Großhändler. Um darüber aufzuklären, wie misslich sich die Lage der deutschen Apothekenlandschaft tatsächlich darstelle, und um gleichzeitig Aufschluss darüber zu erhalten, auf welchem Informationsstand sich die Bevölkerung zu diesem Themengebiet befinde, hat Noweda eine Umfrage entwickelt und stellt diese kostenlos Apothekern zur Verfügung gestellt.
Sieben Fragen sind darin aufgeführt: „Ist Ihnen bekannt, dass es in Deutschland bereits heute weniger Apotheken gibt als im Durchschnitt der Europäischen Union?“, lautet die erste Frage. Geantwortet werden kann mit Ja oder Nein.
Erfragen möchte Noweda auch, ob der Nacht- und Notdienst, die Akutversorgung und die Beratung durch Apotheker genutzt wurde und ob bekannt ist, „dass Versandapotheken starke Schmerzmittel (sogenannte Betäubungsmittel), zum Beispiel für Krebspatienten, nicht versenden dürfen und dass solche Schmerzmittel nur in Ihrer Apotheke vor Ort erhältlich sind?“
Zum Schluss fragt Noweda, ob die Teilnehmer Verständnis dafür haben, „wenn Menschen ihre Medikamente im Internet beziehen, auch wenn dadurch die Existenz der wohnortnahen Vor-Ort-Apotheken gefährdet würde?“ Bis zum 30. Juni läuft die Befragung. Um ein repräsentatives Bild zu erhalten, hat die Noweda zudem die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beauftragt, parallel eine Umfrage mit den gleichen Fragen durchzuführen.