Petitionen

Noweda-Appell zur Solidarität mit Apotheker Redmann

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Berlin -

Bereits Anfang Juni hatte sich Noweda demonstrativ hinter die Petition von Apotheker Christian Redmann zum Rx-Versandverbot gestellt. Doch das hat immer noch nicht die 50.000er Zeichnermarke reißen lassen. Aktuell findet die Petition knapp 38.000 Unterstützer. Jetzt ruft Noweda in einem Brief alle Mitglieder und Kunden zur Solidarität mit Redmann und zur Unterzeichnung auf.

„Sie haben es in der Hand! Unterzeichnen Sie die Online-Petition zum Rx-Versandverbot“, heißt es im Brief „an die Apothekenleitung“. Vor wenigen Wochen habe Apotheker Christian Redmann aus Ebermannstadt seine Online-Petition, „die das klare Bekenntnis des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zum Koalitionsvertrag sowie eine rasche Umsetzung des Rx-Versandhandelsverbots fordert“, gestartet. Die aktuelle Zahl der Zeichner sei zwar „beachtlich“, aber es gebe „noch Luft nach oben“. In öffentlichen Apotheken arbeiteten 160.000 Menschen. Für diese habe die Umsetzung des Rx-Versandhandelsverbots „Relevanz“, schreibt Noweda-Vorstandschef Dr. Michael Kuck.

„Wir bitten Sie daher: Unterzeichnen auch Sie – falls noch nicht erfolgt – diese Petition und laden Sie außerdem Ihre Mitarbeiter sowie weitere Interessenten, zum Beispiel Kunden und Patienten oder Familienmitglieder, aktiv dazu ein“, so die Aufforderung. Es handele sich um einen wichtigen Schritt, der nur wenig Aufwand erfordere, aber großen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen könne. Man müsse Bedenken, dass eine verhältnismäßig niedrige Zahl von Petitionsteilnehmern den Gegnern der inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken in die Hände spiele. Der Unterzeichnungsvorgang dauere nur wenige Minuten. Auch eine anonyme Zeichnung sei möglich.

Dann verweist Noweda auf seine Aktion von Anfang Juni. Noweda Vorstand und Geschäftsleitung hätten „ebenso wie viele Noweda-Mitarbeiter“ die Petition bereits unterzeichnet. „Lassen Sie uns also gemeinsam Flagge zeigen – für die flächendeckende Versorgung durch Apotheken vor Ort und damit für die Patienten, die auf diese Versorgung angewiesen sind“, endet der von Kuck unterzeichnete Noweda-Brief.

Anfang Juni hatte die Noweda-Führung alle Mitarbeiter aufgefordert, ebenfalls die Redmann-Petition zu unterzeichnen. Auf der Noweda-Website wurde unter der Überschrift „Petition Rx-Versandhandelsverbot“ der Aufruf zur Zeichnung veröffentlicht: „In einer Petition über OpenPetition – eine bekannte Internetplattform für Online-Petitionen – wurde vom Apotheker Christian Redmann eine Petition pro Rx-Versandhandelsverbot gestartet“, hießt es dort. Gefordert werde in der Petition das klare Bekenntnis des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn zum Koalitionsvertrag und die zeitnahe Umsetzung des Versandhandelsverbots unter Ausschöpfung aller (europa-)juristischen Möglichkeiten.

„Unterstützen auch Sie die Petition mit Ihrer Stimme“, so Noweda, „Tragen Sie zum Erfolg bei, indem auch Sie diese unterzeichnen und an Interessenten weiterleiten. Jede Stimme zählt!“ Im Unternehmen wurden entsprechende Aushänge angebracht, um „alle rund 2700 Mitarbeiter an den 21 Niederlassungen in Deutschland für die Unterzeichnung der Petition“ zu begeistern.

Laut Noweda wurde die Petition vom gesamten Vorstand und der Geschäftsleitung unterzeichnet. Die Petition hatte Anfang Juni rund 16.000 Befürworter. Der Noweda-Aufruf an seine Mitarbeiter führte zu einem kleinen Schub für Redmanns Petition. Wie viele Noweda-Mitarbeiter die Petition tatsächlich unterschrieben haben, kann das Unternehmen nicht sagen.

Bis zum diesjährigen Deutschen Apothekertag (DAT) im Oktober in München will Spahn seinen Vorschlag für eine politische Antwort auf das EuGH-Urteil vorlegen. Allerdings zeichnet sich ab, dass Spahn ein Rx-Versandverbot umgehen will. Im Interview mit der Apotheken Umschau spricht er sich nach einem Vorabbericht, für die Suche nach alternativen Lösungen aus: „Ich möchte alles versuchen, um einen fairen Wettbewerb herzustellen. Wenn das nicht gelingt, nehmen wir ein generelles Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Medikamente in den Blick“, so Spahn.

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