Rabattverträge

Novartis bremst BKK Mobil Oil Alexander Müller, 24.10.2011 12:00 Uhr

Berlin - 

Die BKK Mobil Oil streicht ihre Ausschreibung für Rabattverträge. Eigentlich wollte die Kasse im Februar mit eigenen exklusiven Vereinbarungen über neun Wirkstoffe starten. Doch nach Informationen von APOTHEKE ADHOC hat der Schweizer Pharmakonzern Novartis die Ausschreibungsunterlagen gerügt. Gestern hat die Kasse reagiert und die Ausschreibung zurückgezogen.

Ursprünglich hatte die BKK Mobil Oil mit rund einer Million Versicherten die Wirkstoffe Oxycodon, Letrozol, Leflunomid, Exemestan, Hydromorphon, Cefuroxim, Losartan und Repaglinid sowie die Kombination Losartan/Hydrochlorothiazid ausgeschrieben. Dem Vernehmen nach hatte Novartis die gesamte Ausschreibung angegriffen.

Der Hersteller dürfte aber vor allem an der Ausschreibung des Aromatasehemmers interessiert gewesen sein: Das Originalpräparat Femara war 2010 ein Blockbuster der Schweizer; das Patent ist abgelaufen; daher haben unter anderem Stada/Cellpharm, Betapharm sowie Medac, Pfleger und Cancernova Generika auf dem Markt. Eine Stellungnahme von Novartis zu den Gründen der Rüge steht noch aus.

Normalerweise beteiligt sich die BKK Mobil Oil an den Rabattverträgen von Spectrum K. Das BKK-Gemeinschaftsunternehmen plant derzeit die dritte Runde mit mehr als 60 Wirkstoffen, darunter Anastrozol, Losartan oder Olanzapin. Der Start ist für April 2012 geplant. Wann die BKK Mobil Oil allein einen neuen Versuch unternimmt, steht noch nicht fest.