Notversorgung in Sachsen-Anhalt APOTHEKE ADHOC, 20.11.2012 13:57 Uhr
In Sachsen-Anhalt wollen morgen Apotheker mit einem Klappendienst für ein gerechtes Apothekenhonorar protestieren. Man werde jetzt mit lokalen Aktionen beginnen, um auf die desaströse finanzielle Situation der Apotheken aufmerksam zu machen, sagt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt (LAV).
Der Protest soll vorerst in zwei Regionen im Norden und im Süden des Landes stattfinden: Von 12 bis 18 Uhr sollen die Apotheken in Stendal und im Kreis Sangerhausen eine eingeschränkte Notversorgung leisten und nur über die Notdienstklappe versorgen.
Auf diese Weise solle die Öffentlichkeit über die überhöhten Abschlagsforderungen der Krankenkassen und die Apothekenvergütung informiert werden. Ziel der regionalen Proteste sei es, bei den Bürgern für die „Apotheke um die Ecke“ zu werben, heißt es beim LAV.
Werde das „Sonderopfer“ der Apotheker nicht zurückgenommen, sei die kompetente pharmazeutische Beratung vor Ort massiv gefährdet – besonders im ländlichen Raum. „Nur eine Vergütungsgerechtigkeit kann das Dilemma beheben“, sagt Arnold und fordert faire Verhandlungen. Sollte eine Lösung auf dem Verhandlungsweg jedoch nicht gelingen, sei auch eine landesweite Minimalversorgung denkbar.