Notfallkontrazeptiva

Ärzte: PiDaNa nicht nachts am Fenster

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Berlin -

Für sein Nein zur Entlassung der Pille danach aus der Verschreibungspflicht erntet Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Zustimmung von den Ärzten. Auch Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), bezweifelt, dass Apotheken im Nacht- und Notdienst die Patientinnen kurzfristig, inklusive der notwendigen Beratung, versorgen können.

„Wie wollen Apotheker nachts bei der Abgabe über ein Fenster die Risikoabklärung durchführen, die Verantwortung dafür übernehmen, dass das Medikament nicht missbräuchlich angewendet wird und eine Beratung über Empfängnisverhütung leisten“, fragt Kaplan.

Aus seiner Sicht sind ein „unkomplizierter, schneller und diskriminierungsfreier Zugang“ zu dem Verhütungsmittel und eine ärztliche Beratung am besten gewährleistet, wenn es bei der Verschreibungspflicht bleibt. Zugang und Beratung seien durch Sprechstunde und Bereitschaftsdienst rund um die Uhr gesichert.

„Die Pille bedeutet einen gravierenden Eingriff in den Hormonhaushalt, daher brauchen betroffene Frauen eine kompetente Beratung durch einen Arzt“, ergänzt BLÄK-Vizepräsidentin Dr. Heidemarie Lux. Es handle sich um ein Notfallmedikament mit Nebenwirkungen. Zu diskutieren seien stets auch die Wirksamkeit und Verträglichkeit. So gelte es beispielsweise das Thromboserisiko der Frau abzuklären und auf Nebenwirkungen hinzuweisen.

Mit der bloßen Abgabe der Pille danach sei es nicht getan. Eine Beratung über Kontrazeptionsmöglichkeiten gehöre immer dazu.

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