Gynäkologen sind gegen eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“. Frauen, die diese Notfallverhütung wollten, könnten sie in Deutschland rechtzeitig bekommen und sollten außerdem vorher beraten werden, sagte der Präsident des gynäkologischen Fortbildungskongresses FOKO, Dr. Werner Harlfinger.
Mit dem neuen Präparat EllaOne (Ulipristal) habe eine Frau mit fünf Tagen auch ein „relativ langes Zeitfenster“ für die Einnahme. „Aber natürlich ist es immer günstiger, sie so früh wie möglich zu nehmen“, sagte Harlfinger, der auch Vorsitzender der Frauenärzte in Rheinland-Pfalz ist.
SPD und Grüne wollen über den Bundesrat durchsetzen, dass Frauen die „Pille danach“ ohne Rezept bekommen können – wie in anderen EU-Ländern. Auch der Beratungsverband Pro Familia fordert einen einfacheren Zugang zu dem Notfallkontrazeptivum.
Nach Einschätzung Harlfingers ist die Notfallverhütung häufig aber gar nicht notwendig. Bei der Untersuchung müsse zunächst eine Zyklusanamnese gemacht werden. Auch über die Gefahren bei der Notfallverhütung wie das Thromboserisiko und die hohe Hormonmenge des Präparats müsse die Frau aufgeklärt werden. Zugleich forderte Harlfinger, die Preise für die Pille danach zu senken.
APOTHEKE ADHOC Debatte