Zur Honorarumverteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zählt auch, Geld aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) zu nehmen, um geleistete Notdienste besser zu vergüten. So würden die Betriebe in Regionen mit geringer Apothekendichte, die deshalb häufiger Notdienste übernehmen müssen, gestützt. Wie viel würden Apotheken durch die Erhöhung tatsächlich am Ende herausbekommen?
Bislang werden für jede Rx-Packung pauschal 21 Cent für die Notdienstpauschale berechnet. Laut Referentenentwurf sollen dieser Betrag auf 28 Cent erhöht werden. 2023 wurden insgesamt rund 773 Millionen Rx-Packungen abgegeben, insgesamt wurden 380.000 Notdienste geleistet. Bei 21 Cent liegen die Einnahmen bei 162 Millionen Euro auf das gesamte Jahr zusammengerechnet. Pro Notdienst ist im Jahresdurchschnitt eine Pauschale von 428,15 Euro gezahlt worden.
Wären im letzten Jahr 28 Cent pro Packung vergütet worden, hätten die Einnahmen bei 216 Millionen Euro gelegen. Im Schnitt hätte es dann pro Notdienst 570,87 Euro gegeben – ein Plus von rund 142,72 Euro oder 33,3 Prozent mehr.
Die Notdienste werden quartalsweise abgerechnet, innerhalb eines Jahres kann die Pauschale je nach Anzahl der Notdienste und Packungen auch einmal schwanken. Im vergangenen Jahr wurden die Notdienste mit zwischen 415,69 Euro und 437,76 Euro vergütet. Bei einem Zuschuss von 28 Cent wären es bei gleicher Packungsanzahl zwischen 554,31 Euro und 583,73 Euro gewesen.
Die Notdienstpauschale hat im ersten Quartal dieses Jahres einen neuen Rekord erreicht. 474,09 Euro werden pro geleistetem Volldienst ausgezahlt – Hintergrund ist laut Nacht- und Notdienstfonds (NNF) die Neuorganisation der Notdienste in einigen Kammerbezirken und die dadurch gesunkene Notdienstzahl.
Insgesamt wurden von Januar bis März 197 Millionen Packungen abgegeben und rund 87.000 Notdienste geleistet. Mit dem Zuschlag von 28 Cent hätte die Pauschale schon bei 632,26 Euro liegen.
Laut Referentenentwurf wird von rund 550 Euro pro Notdienst ausgegangen. Bei den momentanen Packungszahlen und Notdiensten würden sich aber weit höhere Beträge ergeben. Denn auch in anderen Kammerbezirken wird die Zahl der Notdienste gerade reduziert. In Bayern soll jeder dritte Notdienst gestrichen werden – bei ähnlich guter Versorgungslage, denn die geforderten Höchstdistanzen könnten eingehalten werden, so die Kammer. Während die Apotheken in diesem Jahr also noch 74.000 Notdienste leisten, könnten es im kommenden Jahr dann 49.000 sein; dann sogar mit entsprechend höherer Vergütung.
APOTHEKE ADHOC Debatte