Notdienstpauschale

Bahr: Rot-Grün will Apothekenketten

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die erste Lesung des Apothekennotdienstsicherstellungsgesetzes (ANSG) dafür genutzt, die Opposition zu attackieren: Die christlich-liberale Koalition stehe im Gegensatz zu Rot-Grün nach wie vor zur inhabergeführten Apotheke. „Sie von Rot-Grün wollen die Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes. Sie wollen doch Apothekenketten“, so Bahr. Die Antwort der Opposition folgte prompt.

Bahr bezeichnete das ANSG als ein Gesetz, dass „die Versorgung der Menschen auf dem Land verbessert“. Nach dem Versorgungsstrukturgesetz (VStG) sei dies ein weiterer wichtiger Beitrag dafür, dass Landbewohner die Apotheke auf dem Land noch erlebten. „Wer Landapotheken will, muss auch einen finanziellen Beitrag dazu leisten“, so der FDP-Minister.

In vielen Notdiensten würden die Apotheken nur selten aufgesucht. Das ANSG leiste einen Beitrag, die freiberuflichen Apotheker bei ihrer Gemeinwohlpflicht zu unterstützen.

Bahr versprach, dass die FDP auch in Zukunft zur inhabergeführten Apotheke stehen werde: „Nur durch den freiberuflichen Apotheker kann eine gute Arzneimittelversorgung gewährleistet werden.“

Professor Dr. Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, wies die Kritik in Sachen Fremd- und Mehrbesitzverbot zurück: „Das ist eine unwahre Wahlkampfverbeugung vor den Apothekern.“

Lauterbach kritisierte zunächst die Höhe der Finanzhilfen für Apotheken: „Für die Prävention von 70 Millionen GKV-Versicherten wollen Sie 180 Millionen Euro ausgeben, für die Notdienste von 10.000 Landapothekern 120 Millionen Euro. Beide Gruppen scheinen Ihnen genauso viel Wert zu sein“, so Lauterbach. Nur kurze Zeit später ruderte der SPD-Politiker zurück: „Wir gönnen den Apothekern die Zuschläge, sie sind nicht falsch.“

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