Notdienstfonds überweist direkt an Apotheken APOTHEKE ADHOC, 16.03.2022 10:06 Uhr
Die Notdienstpauschale der Apotheken für das vierte Quartal 2021 beträgt 402,31 Euro – nach 380,86 Euro im Quartal davor. Erstmals überweist der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) direkt an die Apotheken und nicht über die Apothekenrechenzentren.
Insgesamt steht dem NNF nach Abzug der eigenen Verwaltungskosten in Höhe von 576.000 Euro ein Gesamtvolumen von 39,7 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser wird durch die zwischen Oktober und Dezember geleisteten 98.663 Volldienste geteilt. Daraus ergibt sich eine Pauschale von 402,31 Euro pro Notdienst. Im Vergleich zum Vorquartal (Q3/21) stieg die Notdienstpauschale um 21,45 EUR oder 5,63 Prozent.
Der NNF wurde 2013 für die Abwicklung der Notdienstpauschale gegründet und ist eine wirtschaftlich eigenständige Tochter des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Die Apotheken melden über ihre Rechenzentren die Zahl der zu Lasten der Krankenkassen abgegebenen Rx-Packungen, dazu gibt es einen Sonderbeleg zur Meldung der an Privatpatienten abgegebenen Rx-Packungen. Seit 2020 beträgt der Zuschlag pro Packung 21 Cent, die in den Notdienstfonds fließen.
Im vergangenen Jahr hatte der DAV gegenüber den Rechenzentren mit, dass der NNF vor allem aufgrund zwischenzeitlich neu übernommener Aufgaben wie der Abwicklung der TI-Refinanzierungsvereinbarung, der Botendienst-Pauschale oder der einmaligen Schutzmasken-Pauschale nunmehr über einen vollständigen Datenbestand der Apotheken verfüge. Daher spreche nichts gegen die von Anfang an vorgesehene Übernahme des vollständigen Auszahlungsprozesses durch den NNF.
Die Verträge mit den Rechenzentren wurden entsprechend zum Jahresende gekündigt. Bislang erhielten diese pro Apotheke und Monat eine Vergütung von 1,12 Euro. Kleinere Rechenzentren bekamen pauschal 476 Euro.