Apothekenhonorar

Notdienste: FDP zu Gesprächen bereit Benjamin Rohrer, 11.09.2012 14:40 Uhr

Berlin - 

Die FDP will sich Gesprächen um die höhere Vergütung von Nacht- und Notdiensten nicht versperren: In einem Brief an mehrere FDP-Abgeordnete stellt der gesundheitspolitische Sprecher der Liberalen, Heinz Lanfermann, klar: „Sowohl in Städten als auch im ländlichen Raum müssen wir eine angemessene Vergütung erhalten. Deshalb wird man möglicherweise auch noch einmal über die verbesserte Honorierung von Nacht- und Notdiensten diskutieren“, so Lanfermann.

 

Seit Wochen fordern die Gesundheitsexperten der Union eine Anpassung der Zuschläge. Johannes Singhammer (CSU) hatte beispielsweise gefordert, dass insbesondere Landapotheken profitieren sollten, etwa durch eine pauschale Vergütung. Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), will das Vergütungssystem seit Monaten auf neue Beine stellen.

Beim Koalitionspartner stoßen die Vorschläge der Unionspolitiker auf offene Ohren: „Die FDP-Bundestagsfraktion nimmt die Kritik der Apothekerschaft ernst, weil wir für eine gute und sichere Rund-um-die-Uhr-Arzneimittelversorgung aller Bürger einstehen“, heißt es in dem Brief. Allerdings will Lanfermann erst abwarten, dass die Anpassung des Fixhonorars „in trockenen Tüchern“ ist.

Dabei weist er auch auf die Zwickmühle hin, in der seine Fraktion steckt: Einerseits sei er von Apothekern und Parteikollegen mehrfach auf die Forderung der Apotheker angesprochen worden, das Fixhonorar auf 9,14 Euro anzuheben. „Andererseits wird der FDP von anderer Seite bereits wieder 'Klientelpolitik für Apotheker' vorgeworfen, weil die veranschlagten 190 Millionen Euro unangemessen viel seien.“