BMG hält an Eckpunkten fest

Notdienst: 7 Cent mehr je Packung

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Berlin -

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hält an seinen Eckpunkten zur Apothekenstrukturreform fest. In einem aktuellen Bericht anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) werden eine bessere Notdienstvergütung, eine Erhöhung des Fixums und Telepharmazie thematisiert; eine Neuregelung des Skontos sucht man dagegen vergebens.

Am Mittwoch und Donnerstag findet in Travemünde das Treffen der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister statt. Vorab schickte das BMG einen Bericht über die aktuell geplanten Gesetze und Reformen. Auch die Apothekenreform wird thematisiert – und zwar gleich als allererstes.

Zur „mittel- und langfristigen Stärkung der Arzneimittelversorgung“ werden vier Punkte aufgelistet, um mit den Schwierigkeiten, wie dem Fachkräftemangel, dem wachsenden Stadt-Land-Gefälle und der Abwanderung innerhalb der Branche fertig zu werden. Die Honorierung soll angepasst, Notdienste sollen besser bezahlt werden. Hier sollen die packungsbezogenen Zuschläge zur Vergütung von Notdiensten von 21 auf 28 Cent pro Packung erhöht werden. So sollen laut BMG insbesondere Apotheken in Regionen mit geringer Apothekendichte, die häufiger Notdienste leisten, besser vergütet werden. Insgesamt sollen laut Rechnung des BMG so etwa 50 Millionen Euro mehr für die Vergütung geleisteter Notdienste zur Verfügung stehen.

Honorar

Ab 2025 soll der prozentuale Anteil der Vergütung von 3 Prozent stufenweise auf 2 Prozent abgesenkt werden. Gleichzeitig will das BMG das Fixum mit den so freiwerdenden Mitteln erhöhen. Eine genaue Zahl gibt das Ministerium nicht an. Mehr Geld kommt demnach nicht ins System. Das BMG bleibt bei seinen Umverteilungsplänen.

Um die Apotheken nicht gänzlich von der wirtschaftlichen Preisentwicklung abzuschneiden, sollen der GKV-Spitzenverband und die Apothekerschaft ab 2027 jährlich ein neues Packungsfixum vereinbaren.

Light-Apotheken

Auch die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass PTA in Filialen nur noch über Videokonsultationen von Apothekern kontrolliert werden, findet sich in dem Bericht. Trotz der massiven Kritik scheint Lauterbach nach wie vor an seinem Plan von Apotheken ohne Präsenzapotheker festhalten zu wollen. Laut Bericht ist der „Erhalt eines flächendeckenden Apothekennetzes mit persönlicher Vor-Ort-Beratung“ von zentraler Bedeutung für die Arzneimittelversorgung.

Entbürokratisierung

Das BMG will den Apotheken zukünftig ermöglichen, flexiblere Öffnungszeiten festzulegen. Außerdem sollen ausländische Approbierte leichter eine Apotheke gründen können. Ausländische Fachkräfte sollen zukünftig schon während des Anerkennungsverfahrens wie Auszubildende pharmazeutische Tätigkeiten ausüben dürfen. Zudem will das BMG wegen des Fachkräftemangels prüfen, ob weitere Berufsgruppen für unterstützende Tätigkeiten infrage kommen könnten. Zusätzlich spricht es vage von möglichen „neuen Aufgaben in der Versorgung“.

Kein Hinweis auf Skonto

Vergebens sucht man im Bericht allerdings nach einem Hinweis auf Regelungen zu Skonti. Dabei hat Lauterbach selbst erst in der vergangenen Woche bestätigt, dass sich die Apothekenstrukturreform auch mit diesem Punkt befassen würde.

Das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein gab auf Nachfrage keine Informationen, ob eine Debatte zum Thema in der Tagesordnung vorgesehen ist. Bereits vor einem Jahr hatte die GMK bei ihrer Tagung einen Beschluss gefasst, mit dem das BMG aufgefordert wurde, die Vergütung der Apotheken nachhaltig zu verbessern.

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