Mit 33.277 Diensten im Jahr 2021 haben Apothekerinnen und Apotheker in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf die Versorgung rund um die Uhr sichergestellt. Laut Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) sind Apotheken auf dem Land deutlich häufiger betroffen.
Während in Großstädten jede Apotheke durchschnittlich 14 Dienste pro Jahr absolvieren musste, seien es in ländlichen Gemeinden mehr als doppelt so viele. „Das liegt daran, dass es in Großstädten tendenziell deutlich mehr Apotheken gibt“, so Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann. In Kleinstädten wurden demnach durchschnittlich 21 Dienste pro Apotheke pro Jahr geleistet, in Mittelstädten rund 18. Hierbei handele es sich um Durchschnittswerte – je nach Lage und Betrieb kann die Zahl an Diensten deutlich ober- oder unterhalb des Durchschnittswertes liegen. Vereinzelt, auch durch das Hochwasser des vergangenen Jahres, hätten einige wenige Apotheken bis zu 40 Dienste geleistet – „hierfür sind wir den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar.“
„Wir sind in der Fläche sehr gut präsent“, so Hoffmann. „Angesichts einer steigenden Zahl von Apothekenschließungen steigt aber auch die Belastung für die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen.“ Denn auch nachts sowie an Sonn- und Feiertagen müsse stets eine Apothekerin oder ein Apotheker anwesend sein. Solche Dienste zusätzlich zur regulären Arbeitszeit zu übernehmen, sei eher die Regel als Ausnahme. „Die Belastung für einige Kolleginnen und Kollegen ist groß, vor allem wegen des Fachkräftemangels – Apothekerinnen und Apotheker, aber auch PTA und PKA werden dringend gesucht“, so Hoffmann.
Viele Bürgerinnen und Bürger seien sich der außergewöhnlichen Dienstleistung, die hinter dem Nacht- und Notdienst steckt, wenig bewusst. „Da sind also wirklich jede Nacht und an allen Sonn- und Feier-tagen Kolleginnen und Kollegen im Einsatz – zusätzlich zur ihren regulären Arbeitszeiten. Ob Schmerztabletten im freien Verkauf, Rezept aus der Notdienst-Praxis oder Arzneimittel gegen andere Leiden wie Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden: pro Jahr werden deutschlandweit rund 500.000 Präparate außerhalb der regulären Öffnungszeiten abgegeben.“ Für die Patient:innen sei dieser Service trotz der Pauschale von 2,50 Euro unschlagbar günstig – im Vergleich zu anderen Notdiensten, etwa, wenn man den Schlüsseldienst oder einen anderen Handwerker benötige.
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