Apothekerverband Nordrhein (AVNR) und Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) stellen sich geschlossen gegen die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Zusätzlich zu den Maßnahmen der Abda sind gemeinsame Regionalkonferenzen im Sommer sowie eine Medienkampagne ab September geplant.
„Die Landesapothekerkammern und -verbände haben sich zum Ziel gesetzt, die wahren Absichten der geplanten Reform zu enttarnen und die Gefahren der Reform für die Versorgung der Menschen in unserem Land öffentlich zu thematisieren“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben von AVNR und AKNR.
Seit der Referentenentwurf zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) bekannt geworden ist, befinde man sich „auf Landes- und Bundesebene im ständigen und intensiven Austausch“, schreiben Verband und Kammer Nordrhein. Das Signal der Abda-Mitgliederversammlung sei eindeutig gewesen: Die Apothekerschaft in Deutschland wolle in großer Einigkeit und vehement gegen die Strukturreformpläne des BMG vorgehen.
AKNR und AVNR unterstützen nicht nur die erste Phase der politischen Kampagne der Abda, sondern haben zusätzlich auf Landesebene gemeinsam einen eigenen Kommunikationsplan mit Sofortmaßnahmen entwickelt. Ab Juli wollen sie in ihren Bezirken Regionalkonferenzen zum Thema „Patientenversorgung gefährdet. Die geplante Apothekenreform im Fokus“ initiieren.
AKNR und AVNR wollen vor Ort nicht nur Politiker unter Einbindung der Medien auf die fatalen Folgen der geplanten Apothekenreform hinweisen. „Vielmehr geht es darum, diese Pläne, die den Medien gegenüber unter dem Deckmantel der Flexibilisierung und Kosteneinsparungen für die Apotheken dargestellt werden, konsequent aufzudecken und zu enttarnen“, heißt es im Schreiben.
Der Auftakt der Regionalkonferenzen findet am 19. Juli in Köln statt. Alle Mitgliedsapotheken in dieser Region erhalten demnächst die Möglichkeit, sich anzumelden. Weitere Regionalkonferenzen in den Städten Aachen, Bonn, Duisburg, Essen, Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal sind in Planung.
Nach Abschluss der Regionalkonferenzen direkt nach der parlamentarischen Sommerpause in Berlin im September ist eine reichweitenstarke Medienkampagne zur Aufklärung der Öffentlichkeit geplant. Hierzu wird auch entsprechendes Material entwickelt, das die Apotheken dann aktiv einsetzen können.
„Sollte sich im Herbst trotz massiv intensivierter politischer Kommunikation auf Landes- und Bundesebene kein Entgegenkommen bei der Bundesregierung abzeichnen, wird es nötig sein, den Protest gezielt vor der entscheidenden parlamentarischen Abstimmung des Reformvorhabens in Bundestag und Bundesrat noch weiter öffentlichkeitswirksam zu steigern“, kündigen Verband und Kammer an.
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