Apothekenhonorar

Nordrhein fragt nach Streikwillen APOTHEKE ADHOC, 06.09.2012 14:48 Uhr

Berlin - 

Mitmach-Aktionen, Flyer oder Traubenzucker – bisher sind die Protestaktionen in Nordrhein weit von einem Streik entfernt. Das könnte sich bald ändern: Die entscheidende Streikabfrage ist auch in Nordrhein in den Apotheken angekommen. Der Apothekerverband will in der Honorardebatte von seinen Mitgliedern über deren Protestbereitschaft informiert werden.

Die Apotheker sollen sich bis zum 14. September äußern. Als Antworten stehen neben Streik auch Demonstrationen zur Wahl. Dabei können sich die Mitglieder zwischen bundesweiten Protestmärschen oder ausschließlich Aktionen in Nordrhein-Westfalen entscheiden. Der Verband fragt auch nach eigenen Vorschlägen der Apotheker.

Die Zahl der Apotheken in Nordrhein liegt demnach auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 80er Jahre. Die geplante Erhöhung um 25 Cent sei nicht nur ungenügend: „Vielmehr sehen wir durch die immer weiter sinkende Rentabilität der öffentlichen Apotheken die Gefahr einer weiteren Zunahme an Apothekenschließungen“, heißt es. Sollte sich der Rückgang der Apothekenzahl fortsetzen, könne schon in naher Zukunft in einigen Regionen kein flächendeckender Notdienst mehr angeboten werden.

In Westfalen-Lippe war die Protestbereitschaft bereits vor zwei Wochen abgefragt worden. Zwar hatte nur jeder zweite Apotheker geantwortet; insgesamt war aber jeder dritte Inhaber zu Streik bereit. Obwohl die Quote damit vergleichsweise hoch lag, will Verbandschef Dr. Klaus Michels noch auf den Ausgang der Gespräche in Berlin warten.