Verhandlungen zwischen Adexa und TGL

Nordrhein: Filialleiter-Tarif in Sicht

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Berlin -

Im Kammerbezirk Nordrhein stehen die Apothekengewerkschaft Adexa und die Arbeitgebervertretung TGL kurz vor Abschluss eines neuen Tarifvertrages. Der wird aller Voraussicht nach erstmals einen eigenen Tarif für Filialleiter beinhalten und rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten. Bis zur Unterschrift müssen jedoch noch einige Details geklärt werden.

Eigentlich war der neue Gehaltstarifvertrag bereits für Ende Dezember angekündigt. Bereits auf der Expopharm in Düsseldorf hatte es Vorgespräche gegeben, der Verhandlungsbeginn war dann für November terminiert. Der vorherige Tarifvertrag war zu Ende Dezember gekündigt worden. Doch wie überall in der Arbeitswelt bietet die Zeit um den Jahreswechsel auch bei Adexa und TGL Unwägbarkeiten: Dem Vernehmen nach fehlt der letzte juristische Feinschliff noch, weil die dafür Zuständigen bereits in den Feiertagen waren oder noch nicht zurück sind. Bereits vor Ende der nächsten Woche könnte der neue Tarifvertrag besiegelt werden.

Wie viel genau es je Berufsgruppe mehr gibt, ist noch nicht offiziell, dem Vernehmen nach werden es um die 3 Prozent sein. Was man schon sagen kann: Der neue Vertrag wird ein Novum enthalten: Erstmals werden Filialleiter dann tariflich gesondert eingestuft. Darauf hatten sich die Verhandlungspartner bereits Ende 2018 geeinigt. Während der Arbeitsgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) sich damals gegen die Adexa-Forderung wandte, zeigte sich die TGL offen.

„Wir haben Verständnis für das Anliegen auf Mitarbeiterseite und möchten der besonderen Verantwortung, die Filialleiter nach Apothekenbetriebsordnung und Apothekengesetz übernehmen, wertschätzend Rechnung tragen“, so TGL-Vorsitzende Dr. Heidrun Hoch damals. „Obwohl die Filialleiter zur Berufsgruppe der Approbierten gehören, erbringen sie eine darüber hinausgehende Leistung, die wir anerkennen müssen.“ Dafür werde ein innovatives Modell benötigt.

Wie genau sich die neue Filialleitervergütung zusammensetzen wird, muss aber noch erarbeitet werden. Damit wird sich eine bereits mit dem Thema befasste Arbeitsgruppe auseinandersetzen. Mit einem eigenen Tarif soll nicht nur der größeren Verantwortung von Filialleitern gegenüber Approbierten Rechnung getragen, sondern durch dieses Signal auch die Attraktivität des Apothekerberufs erhöht werden.

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