Versorgungswerk

Nordrhein: Mehr Geld für Funktionäre?

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Berlin -

Die Apothekerkammer Nordrhein diskutiert über die Vergütung der Spitze ihres Versorgungswerks (VANR). Kammerpräsident Lutz Engelen will die monatlichen Pauschalen für Vorstand und Aufsichtsrat verdoppeln. Gegenwind kommt aus der Opposition – und aus den eigenen Reihen. Am kommenden Mittwoch wird die Kammerversammlung über die Vorschläge abstimmen.

In Neuss soll am Mittwoch über eine Änderung der Vergütungs- und Kostenerstattungsregelung entschieden werden. Die Pauschalentschädigung für den Vorstandsvorsitzenden soll auf monatlich 4000 Euro verdoppelt werden; der Stellvertreter soll künftig 3000 statt 1500 Euro erhalten. Für die übrigen Mitglieder des Vorstands sind 1200 statt 600 Euro vorgesehen. Bei Fehlzeiten von mehr als drei Sitzungen innerhalb eines Jahres können Monatspauschalen zurückgefordert werden.

Auch Mitglieder des Aufsichtsrates sollen künftig mehr Honorar für ihre Arbeit bekommen. Beim Vorsitzenden ist eine Erhöhung von 1000 auf 2500 Euro geplant, beim Stellvertreter von 1875 statt 750 Euro. Alle übrigen Mitglieder sollen 600 statt 300 Euro bekommen.

Sitzungen sowie durch das Versorgungswerk veranlasste Reisen und Besprechungen sollen künftig etwas höher vergütet werden. Für halbtägige Aufenthalte sollen die Ehrenamtlichen statt 125 künftig 130 Euro, bei ganztägigen Terminen statt 210 künftig 215 Euro erhalten.

Die Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat waren zuletzt 2008 und 2012 angepasst worden. „In diesem Bereich wird viel Arbeit geleistet. Eine Erhöhung ist meiner Meinung nach nötig“, betont Engelen. Wenn Kollegen für ein Ehrenamt gewonnen werden sollten, müsse die Leistung verhältnismäßig vergütet werden. Dabei gehe es nicht darum, Geld zu verdienen.

Dem VANR-Vorstand gehören Dr. Claudia Vogt (Vorsitz), Klaus Peter Baptist und Dr. Klaus Peterseim an. Außerdem ist mit Ulrich Sommer von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) ein Finanzexperte dabei. Auch Hauptgeschäftsführer Stephan Janko ist im Vorstand; für ihn gelten die Entschädigungsregelung aber nicht. Aufsichtsratschef ist Rolf Lücker, sein Vize Dr. Volker Kluy. Mitglieder im Kontrollgremium sind außerdem Wilhelm E. Junior, Dr. Dieter Pallenbach und Hans-Ulrich Wegmann.

Das VANR ist mit knapp 7600 Mitgliedern nach Bayern und Niedersachsen das drittgrößte Versorgungswerk der Apotheker in Deutschland. Im vergangenen Jahr standen Beiträgen von 65 Millionen Euro Auszahlungen von 36 Millionen Euro gegenüber. Insgesamt werden 1,9 Milliarden Euro als Kapitalanlagen verwaltet. Als erste Einrichtung hatte das VANR Anfang 2014 auf die Niedrigzinsphase reagiert und den Rechnungszins von 4 Prozent auf 2,5 Prozent gesenkt.

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