Apothekendichte

Niveau wie in den 1980ern APOTHEKE ADHOC, 14.06.2012 18:00 Uhr

Berlin - 

In immer mehr Bundesländern sinkt die Zahl der Apotheken auf das Niveau der 1980er-Jahre. In Hessen gab es im vergangenen Jahr mit 1590 Apotheken fast so viele wie zuletzt 1985. Im Vergleich zu 2010 schlossen 24 Apotheken. In Rheinland-Pfalz machten 17 Apotheken dicht. Dort gab es 2011 mit 1102 Apotheken fast so viele wie 1987. „So einen drastischen Rückgang gab es seit 25 Jahren nicht mehr“, heißt es beim Apothekerverband.

Auch in Hessen sei der Rückgang 2011 im Vorjahresvergleich dramatisch ausgefallen, so der dortige Verband. Bundesweit verzeichnete Hessen die dritthöchste Zahl an Schließungen. Nur in Nordrhein-Westfalen (minus 34) und Bayern (minus 44) ging die Zahl noch stärker zurück.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) hatte sich zuvor besorgt über die Arzneimittelversorgung in ihrer Region geäußert: Dort sank die Apothekenzahl in den ersten fünf Monaten 2012 um 13 auf nunmehr 2171. „Das ist der niedrigste Wert seit 1985“, sagte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. 20 Schließungen hätten sieben Neueröffnungen gegenüber gestanden.

Die Arzneimittelversorgung sieht der Verband in Hessen dagegen nicht gefährdet. Der Rückgang sei auf die gesunkene Vergütung zurückzuführen. „Gleichzeitig hat sich der Beratungs- und logistische Aufwand immens erhöht“, sagt eine Sprecherin.