Die Apotheken plagen Nachwuchssorgen, gleichzeitig sinkt die Zahl der Apotheken. Die Präsidentin der niedersächsischen Apothekerkammer, Magdalene Linz, fordert, den Beruf attraktiver zu machen. Die Zahl der Approbationen sei in letzter Zeit zwar eher gestiegen, sagte Linz auf dem 7. Niedersächsischen Apothekertag. Doch ein Drittel der rund 1500 Apothekenleiter sei über 60 Jahre alt.
Die Universitäten oder Institute dürften keine weiteren Studienplätze mehr abbauen, so Linz. Angesichts des demographischen Wandels werde die Zahl an älteren und multimorbiden Kunden weiter steigen. Deshalb würde auch mehr pharmazeutisches Personal benötigt.
„Der Bedarf wird nicht gleich bleiben, sondern partiell eher steigen“, so Linz. Solange die Apotheken immer mehr mit Retaxationen, Rabattverträgen oder Reimport-Quoten „zugemüllt“ würden, sei der Beruf nicht gerade attraktiv, so Linz. Die Arbeit in den Apotheken müsse patientenorientierter werden. „Wenn das nicht passiert, wird es schwierig, mehr Menschen für den Beruf zu begeistern“, prophezeit die Kammerpräsidentin.
Auch der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes, Heinz-Günter Wolf, fordert ausreichend Personal in der Offizin. Die Menschen sollten gerne in den Apotheken arbeiten. Jungen Menschen sollte ein Pharmaziestudium von allen Apothekern empfohlen werden. Zudem müssten mehr regionale Konzepte erstellt werden, die die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln gewährleisteten, so Wolf.
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